Myokarditis bei Kindern und Jugendlichen
Die Myokarditis ist als ein inflammatorischer Prozess des Myokards definiert. In der Mehrzahl der Erkrankungen liegt eine Virusinfektion mit Zerstörung von Kardiomyozyten in Kombination mit einer immunologischen Reaktion des Wirtsorganismus zugrunde. In vereinzelten Fällen kann sich die akute Myokarditis zu einer chronischen dilatativen Kardiomyopathie entwickeln. Die Diagnose kann durch die Kombination von Laboruntersuchungen, Echokardiografie und Kardio-MRT gestellt werden. Die Myokardbiopsie als diagnostischer Goldstandard führt mit Hilfe der PCR und In-situ Hybridisierung zur Detektion des Virusgenoms, die Immunhistochemie erlaubt eine Charakterisierung des zellulären Infiltrats. Die Therapie richtet sich primär nach dem Ausmaß der Herzinsuffizienz. Die Ergebnisse der Myokardbiopsie sind bei der Therapieentscheidung zur Immunglobulintherapie, immunsuppressiven Therapie bzw. der Behandlung mit Interferon hilfreich. Komplette Erholung bis zur Entwicklung einer dilatativen Kardiomyopathie mit letalem Ausgang sind möglich.