Erschienen in:
01.03.2016 | Schwerpunkt
Wir machen zu viele TAVI – Kontra
verfasst von:
S. Yücel, Prof. Dr. med. H. Ince, G. D´Ancona, S. Kische, A. Öner
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) ist ein erprobtes und bewährtes Verfahren mit zunehmender Prozedurrate bei älteren Hochrisikopatienten, dabei bleibt die Anzahl der chirurgischen Aortenklappenoperationen (AQUA-Daten) unverändert. Bereits die ersten randomisierten Studien zeigten einen signifikanten Überlebensvorteil der TAVI gegenüber der konservativen Therapie (PARTNER B) und eine Nichtunterlegenheit gegenüber der chirurgischen Therapie bei Hochrisikopatienten (PARTNER A). Die US-Pivotal-Studien (High Risk Trial und Extreme Risk Trial) zeigen sogar einen signifikanten Überlebensvorteil der TAVI gegenüber der konventionellen Therapie. Die aktuellen 5-Jahres-Daten der PARTNER-Studie zeigen neben dem anhaltend positiven Effekt und der Gleichwertigkeit gegenüber der Chirurgie auch eine mindestens vergleichbare Haltbarkeit der TAVI-Klappen und eine bessere Hämodynamik. Die „Real-world“-Daten aus dem deutschen Aortenklappenregister zeigen, dass mit zunehmender Erfahrung, Weiterentwicklung und Optimierung der TAVI-Systeme auch zunehmend bessere Ergebnisse erzielt und die Komplikationsraten sowie die Mortalitäten stets weiter reduziert werden können. Die Subgruppenanalysen aus diesem Register, aber auch die NOTION (Nordic Aortic Valve Intervention)-Studie demonstrieren bei intermediären und niedrigen Risikogruppen eine Nichtunterlegenheit der TAVI gegenüber der chirurgischen Therapie. Insgesamt zeigt sich tendenziell eine Indikationsausweitung auf Patienten mit intermediärem Risiko. Die derzeit laufenden großen prospektiven, randomisierten Studien bei intermediärem Risiko, wie SURTAVI und PARTNER II, sind angelegt, um die Indikation in diesem Einsatzgebiet zu prüfen.