Eine 20-jährige Patientin stellte sich mit einer seit 2 Monaten bestehenden Leukoplakie der bulbären Bindehaut perilimbal superotemporal am linken Auge vor. Anamnestisch habe sie vor 3 Monaten ein Wimpernlifting durchführen lassen. Klinisch zeigte sich eine relativ scharf begrenzte Läsion mit stumpfem Oberflächenaspekt sowie dezenten Inhomogenitäten hinsichtlich Dicke und Transparenz. Die Grenze zur Hornhaut war weitestgehend respektiert mit dezenten angrenzenden peripheren Hornhautvaskularisationen (Abb. 1a). Bei unklarer Dignität der Läsion erfolgte die Exzision mit anschließender histopathologischer Aufarbeitung des Exzidats. Histopathologisch zeigte sich im Bereich der Läsion verhornendes Plattenepithel mit Becherzellverlust, erhaltener Epithelarchitektur sowie Zellreifung nach apikal mit aufgelagerten azellulären Keratinlamellen ohne Anhalt für zelluläre Atypien oder Zellkernpleomorphie (Abb. 1b). Korrelierend mit der klinisch scharfen Begrenzung der Läsion geht das verhornende Plattenepithel im Randbereich ebenfalls abrupt in reguläres konjunktivales Epithel mit Becherzellen über (Pfeil, Abb. 1b). Nebenbefundlich zeigte sich begleitend ein geringgradig ausgeprägtes chronisches Entzündungszellinfiltrat im angrenzenden Stroma (Pfeil, Abb. 1c). Die konjunktivale Metaplasie ist eine benigne Leukoplakie der Bindehaut, welche sich klinisch hinsichtlich Lokalisation und Erscheinungsbild heterogen präsentiert, weshalb eine klinische Abgrenzung zu malignen bzw. dysplastischen konjunktivalen Leukoplakien häufig schwierig sein kann. Daher ist eine (Probe‑)Exzision zur Dignitätsbestimmung der Läsion mit anschließender ophthalmopathologischer Untersuchung in aller Regel nicht zu umgehen. Die Ursache der konjunktivalen Metaplasie bleibt unklar, ein kausaler Zusammenhang mit der Wimpernbehandlung ist angesichts der verwendeten reduzierenden Substanzen (z. B. Ammoniumthioglycolat) im Sinne einer toxischen Schädigung des Bindehautepithels mit Induktion einer reaktiven konjunktivalen Metaplasie aber denkbar.
×
…
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten
Orbitale und periokuläre metastatische Tumoren galten früher als sehr selten. Aber mit der ständigen Aktualisierung von Medikamenten und Nachweismethoden für die Krebsbehandlung werden neue Chemotherapien und Strahlenbehandlungen eingesetzt. Die …
Metastasen bösartiger Erkrankungen sind die häufigsten Tumoren, die im Auge diagnostiziert werden. Sie treten bei ungefähr 5–10 % der Patienten mit soliden Tumoren im Verlauf der Erkrankung auf. Besonders häufig sind diese beim Mammakarzinom und …
Die überschießende Wundheilung in der filtrierenden Glaukomchirurgie ist ein zentraler Faktor für ein operatives Versagen. Nach der Einführung der Trabekulektomie in den 1960er-Jahren wurden viele Faktoren erkannt, die mit einer vermehrten …
Peri- sowie intraokuläre Metastasen sind insgesamt gesehen selten und meist Zeichen einer fortgeschrittenen primären Tumorerkrankung. Die Therapie ist daher zumeist palliativ und selten kurativ. Zudem ist die Therapiefindung sehr individuell. Die …
Update Augenheilkunde
Bestellen Sie unseren Fach-Newsletterund bleiben Sie gut informiert.