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2018 | Buch

Therapeutische Übungen

verfasst von: Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Wer bewegt, gewinnt!

Dieses Praxisbuch zeigt Physiotherapeuten und Bewegungslehrern vielseitige Behandlungsmöglichkeiten für funktionelle Probleme am Bewegungssystem.

Das umfangreiche Spektrum der 56 Übungen bietet einen idealen Fundus für Prävention und Rehabilitation. Die Autoren beschreiben jede Übung detailliert mit Lernziel, Lernweg und Analyse. Sie zeigen, wie die fünf Körperabschnitte stabilisiert oder mobilisiert werden können und wie durch Training in unterschiedlichen Belastungsstufen das differenzierte Zusammenspiel der Körperabschnitte koordiniert werden kann.

Lernen Sie, wie Sie Übungsprogramme für ein selektives Muskeltraining zusammenstellen und an die Kondition und Konstitution des Übenden anpassen können, um seine Beweglichkeit, Koordination und Eigenkontrolle zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
1. Funktionelles Üben, funktionelles Üben
Zusammenfassung
Die Therapeutischen Übungen bieten dem Therapeuten eine große Auswahl an Möglichkeiten, den Übenden aktiv teilhaben zu lassen, um so sein Bewegungsverhalten zu verbessern. Susanne Klein-Vogelbach hat den Begriff des funktionellen Übens geprägt. Die Übungen fokussieren nicht auf einzelne Muskeln oder Muskelgruppen, sondern zielen auf die Funktionen der 5 Körperabschnitte im Alltag und deren Zusammenspiel. Der Therapeut entscheidet, in welcher Art und Weise bestimmte Muskelgruppen trainiert werden sollen (selektives Muskeltraining).
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
2. Das Analyse-Konzept Analyse-Konzept
Zusammenfassung
Das Analyse-Konzept gibt dem Therapeuten eine übersichtlich gegliederte Orientierungshilfe. Sämtliche Übungen werden nach dem gleichen Prinzip analysiert. Dies hilft dem Therapeuten, die Übung zu verstehen und anzupassen sowie die Bewegungsabläufe genau zu beobachten und zu interpretieren.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
3. Planen, Durchführen und Anpassen Anpassung einer therapeutischen Übung
Zusammenfassung
Die Therapeutischen Übungen sind Modellübungen, die jeweils an Kondition und Konstitution des Übenden angepasst werden müssen. Der Therapeut muss die Modellübung kennen und sich im Vorfeld entscheiden, ob er die Übung in der ursprünglichen Form instruieren will, ob er die Ausgangsstellung anpassen muss oder ob nur ein Teilstück einer Übung ausgeführt wird. Am Beispiel der verschiedenen Vierfüßler-Modelle wird das Vorgehen exemplarisch erklärt.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl

Funktionelles Bauch- und Rückenmuskeltraining

Frontmatter
4. Einführung in das funktionelle Funktionelles Training Bauch- und Rückenmuskeltraining Funktionelles Training Bauch- und Rückenmuskeltraining
Zusammenfassung
Das funktionelle Training der Bauch- und Rückenmuskulatur lenkt die Aktivität auf die physiologische Aufgabe dieser Muskulatur und auf das Zusammenspiel der Körperabschnitte Becken, Brustkorb und Kopf. Der Leser findet in Sektion II Übungen mit Fokus auf die segmentale Stabilisation der Wirbelsäule sowie die dynamische Stabilisation der Brustwirbelsäule und die Verbesserung der potenziellen Beweglichkeit von Becken und Kopf.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
5. Türmchenbauer Türmchenbauer
Zusammenfassung
Die ideale Haltung im Sitzen zu finden, ist häufig schwierig, da das „innere“ Bild nicht mit dem „äußeren“ übereinstimmt. Wird die Sitzhaltung mittels kleiner Bewegungen in den Körperabschnitten Becken, Brustkorb und Kopf eingenommen, erreicht der Übende eine ökonomische Haltung, die ein Minimum an Aktivität erfordert, gleichzeitig verbessert sich die Wahrnehmung. Diese Übung eignet sich als Start für jede der folgenden Übungen, die im Sitzen ausgeführt werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
6. Klötzchenspiel Klötzchenspiel
Zusammenfassung
Im Alltag erfordern viele Situationen eine gute Stabilisierung der Körperlängsachse, sobald sich diese aus der Vertikalen neigt. Dies ist nicht nur beim Bücken der Fall, sondern auch bei vielen sitzenden Tätigkeiten.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
7. Kurz und bündig Kurz und bündig
Zusammenfassung
Die Hände verrichten täglich eine Vielzahl von Arbeiten. Damit sich die Arme frei bewegen können und die Hände differenzierte Aktivitäten vollbringen können, muss die segmentale Stabilisierung der Wirbelsäule gewährleistet sein. Diese Übung versucht, diese Situation zu simulieren. Der Name charakterisiert die kleinen, präzise definierten Bewegungen der Unterarme.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
8. Alle Stunden wieder Alle Stunden wieder
Zusammenfassung
Langes Sitzen führt häufig zu Dauerspannung der Rücken- und Schultergürtelmuskulatur. Damit diese unterbrochen werden kann, sollte die Bauch- und Rückenmuskulatur jede Stunde durch Bewegung und kräftige Anspannung ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Übung „Alle Stunden wieder“ sollte, wenn möglich, 3- bis 4-mal/h wiederholt werden. So bleibt die Rückenmuskulatur, besonders die lokale Muskulatur, agil und reaktionsbereit.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
9. Schlange Schlange
Zusammenfassung
Um die Körperabschnitte Becken, Brustkorb und Kopf mühelos in die Körperlängsachse einzuordnen, werden die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte gegenläufig bewegt. Durch Mikrobewegungen können mögliche Fehlspannungen im Bereich der globalen Muskulatur gelöst werden. Durch das verfeinerte Wahrnehmen findet der Übende eine entspannte Sitzhaltung.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
10. Klavierspieler Klavierspieler Spinnübung
Zusammenfassung
Der Brustkorb ist das stabile Zentrum in der aufrechten Haltung und bei vielen Bewegungen. Auch beim Lagewechsel von der Seitlage in den Sitz sowie bei seitlichen Verschiebungen des Brustkorbs im Sitz zur Erweiterung des Aktionsradius der Arme sollte die Brustwirbelsäule extensorisch stabilisiert bleiben. Dies fördert die Bewegungsbereitschaft des Körperabschnitts Arm. Mit dieser Übung kann sowohl die reaktive Verankerung des Beckens am Brustkorb als auch die abduktorische Verankerung des Beins am Becken stimuliert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
11. Marionette Marionette
Zusammenfassung
Langes Sitzen führt oft zu einer Ermüdung der Rückenmuskulatur und zu einer Destabilisierung der Brustwirbelsäule. Eine spontane Aufrichtung der unteren/mittleren Brustwirbelsäule ist häufig mit einer kompensatorischen Extension der Lendenwirbelsäule verbunden. Mithilfe dieser Übung können die Extensoren der Brustwirbelsäule gezielt aktiviert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
12. Stehauf-Männchen Stehauf-Männchen
Zusammenfassung
Bei Tätigkeiten im Stehen über längere Zeit kommt es oft zu einer Ermüdung im Bereich der Brustwirbelsäule, sie sinkt ein und ist destabilisiert. In der Folge steht der Kopf ventral vom Brustkorb, der Schultergürtel rutscht nach vorn, die Schultergürtel-/Nackenmuskulatur reagiert mit fallverhindernden Aktivitäten. Eine spontane Korrektur der Haltung ist oft nicht möglich, vor allem wenn Teilsteifigkeiten in der unteren/mittleren Brustwirbelsäule vorhanden sind. Beim Versuch, die Fehlhaltung zu korrigieren, kommt es in der Lendenwirbelsäule oft zu einer kompensatorischen Lordose oder zu einer Rückneigung der Brustkorblängsachse. Da der Übende diese Ausweichbewegungen häufig nicht spürt, ermöglicht ihm der Kontakt Rücken/Wand jedoch eine zuverlässige Eigenkontrolle.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
13. Im Gleichgewicht Im Gleichgewicht
Zusammenfassung
Mit dieser Übung kann die Wirbelsäule entlastet werden, da das Gewicht von Becken/Brustkorb/Kopf über die Arme an ein Bein gehängt wird. Gleichzeitig werden die Extensoren der Brustwirbelsäule durch das Beingewicht aktiviert. Die Übung lässt sich problemlos in den Alltag integrieren und kann direkt am Arbeitsplatz ausgeführt werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
14. Bück Dich optimal Bück Dich optimal
Zusammenfassung
Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für das Bücken. Mit dieser Übung kann der Therapeut gemeinsam mit dem Übenden herausfinden, welcher Bücktypus für ihn am optimalsten ist. Generell wird zwischen vertikalem, horizontalem und neutralem Bücktypus unterschieden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
15. Albatros Albatros
Zusammenfassung
Rasches, unkontrolliertes Bücken führt häufig zu Überlastungen im Lumbalbereich, da die extensorische Stabilisierung des lumbosakralen Übergangs nicht automatisch einsetzt. Mit der Übung „Albatros“ wird die Reaktionsfähigkeit der lumbalen Stabilisatoren trainiert, unabhängig vom Bücktypus des Übenden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
16. Eingeklemmter Bart Eingeklemmter Bart
Zusammenfassung
Eine Ventraltranslation des Kopfs führt zu einer verstärkten Kyphose im zervikothorakalen Übergang und zu einer Destabilisierung der Brustwirbelsäule. Dies tritt sowohl bei sitzender als auch bei stehender Tätigkeit (Arbeit am Computer, Notenlesen beim Musizieren, Arbeiten an niedrigen Arbeitsflächen, beim Bügeln usw.) auf, sobald der Blick nach vorne/unten gerichtet ist. Das Bild eines Kinnbarts, der zwischen den Fäusten eingeklemmt ist und befreit werden muss, erleichtert die Initialbewegung.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
17. Vierfüßler Trippelphase
Zusammenfassung
Die Übung „Vierfüßler Trippelphase“ ist die Grundübung für alle anderen Varianten des Vierfüßlers. Bereits mit der Trippelphase können die Extensoren der Brustwirbelsäule trainiert und der lumbothorakale Übergang rotatorisch mobilisiert werden. Die Trippelphase eignet sich hervorragend zum Training der Verankerung des Schultergürtels auf dem Brustkorb. Eine korrekte Ausführung der Trippelphase ist Voraussetzung für das Gelingen aller anderen Vierfüßler-Varianten, sie leitet alle folgenden Bewegungen ein.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
18. Klassischer Vierfüßler
Zusammenfassung
Um die Intensität der Muskelaktivitäten der Trippelphase zu intensivieren, wird das Gewicht der beiden Extremitäten, die in Spielfunktion sind, eingesetzt. Gleichzeitig werden die weiterlaufenden Bewegungen von Spielarm/-bein ausgenutzt, um die Belastung auf die Brustwirbelsäule zu konzentrieren und gleichzeitig die Belastung auf die Lendenwirbelsäule zu reduzieren.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
19. Mobilisierender Vierfüßler Vierfüßler Mobilisierender Vierfüßler in Flexion/Extension in Flexion/Extension
Zusammenfassung
Um die Extensoren der Wirbelsäule unter Hub maximal zu verkürzen, sollte die Wirbelsäule möglichst endgradig extendiert werden. Gleichzeitig wird die Muskulatur mit dem Gewicht von Spielbein und Spielarm belastet. Die Bewegungen des Spielarms und des Spielbeins müssen so gewählt werden, dass sie nur extensorisch auf die Wirbelsäule weiterlaufen, Bewegungen in der Transversalebene und der Frontalebene sollen verhindert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
20. Mobilisierender Vierfüßler Vierfüßler Mobilisierender Vierfüßler in Lateralflexion in Lateralflexion
Zusammenfassung
Für die Mobilisation der Wirbelsäule in Lateralflexion können verschiedene Ausgangsstellungen gewählt werden. Der Therapeut entscheidet, welche Komponenten er mit Hub belasten will. Wählt man Seitlage als Ausgangsstellung, sind die Lateralflexoren mit Hub belastet, die Belastung auf die Flex-/Extensoren ist sehr gering, die Extremitäten sind komplett entlastet. Wird die Übung im Vierfüßlerstand ausgeführt, ist die Lateralflexion hubfrei, während die Flex-/Extension und Rotation mit Hub belastet sind. Es führen jeweils die Extremitäten der gleichen Seite die Bewegung aus. Wählt man den „Aufgeklappten Vierfüßler“, ist die Belastung sowohl für die Lateralflexoren der Wirbelsäule als auch für die Stabilisatoren der proximalen Extremitätengelenke sehr groß.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
21. Anpassungen Vierfüßler Anpassungen der Vierfüßler
Zusammenfassung
Wenn eine ungünstige Konstitution, Kondition oder Schmerzen den Bewegungsablauf beeinträchtigen oder sogar verhindern, können die Übungen der Vierfüßler folgendermaßen angepasst werden: durch Unterstützen von Teilgewichten des Körpers, durch Lageveränderung der Körperlängsachse im Raum oder durch Veränderung der Unterstützungsfläche. Unter Berücksichtigung des Befundes entscheidet der Therapeut, welche Anpassung am geeignetsten ist.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
22. Hängetürmchen
Zusammenfassung
Die Stabilisierung der Körperlängsachse während der Rückneigung erfolgt durch ein sehr differenziertes Zusammenspiel der Bauch- und Rückenmuskulatur. Dies kann mit der Übung „Hängetürmchen“ speziell trainiert werden. Gleichzeitig kann durch den kraftvollen Einsatz der Bauchmuskulatur während der Rückneigung die Spannung in der Rückenmuskulatur vor allem in den lordotischen Abschnitten unterbrochen werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
23. Gleich schwer Gleich schwer
Zusammenfassung
Wie bei der Übung „Hängetürmchen“ steht auch bei dieser Übung die Stabilisierung des Türmchens durch die Bauchmuskulatur im Zusammenspiel mit den Extensoren der Brustwirbelsäule im Vordergrund. Die Übung kann problemlos während sitzender Tätigkeiten ausgeführt werden, da sie aus der Ausgangsstellung „Sitz auf einem Stuhl“ gestartet wird.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
24. Brückenbauch
Zusammenfassung
Um die Bauchmuskulatur mit hoher Intensität zu belasten, wählt man eine Ausgangsstellung, in der die Bauchmuskulatur innerhalb einer geschlossenen Kette, d. h., in Brückenaktivität, arbeiten kann. Die Bauchmuskulatur arbeitet stabilisierend und fallverhindernd, gut koordiniert mit den Extensoren der Brustwirbelsäule.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
25. Taillentrimmer Taillentrimmer
Zusammenfassung
Bei Aktivität der geraden und schrägen Bauchmuskulatur geht oft die extensorische Stabilisierung der Brustwirbelsäule verloren, der Oberbauch verkürzt sich und der Kopf verliert seine potenzielle Beweglichkeit. Zusätzlich werden die Atembewegungen der Rippen und des Zwerchfells eingeschränkt. Um die extensorische, dynamische Stabilisierungsfähigkeit der Brustwirbelsäule besonders intensiv anzusprechen, wird eine Ausgangsstellung gewählt, in der diese Aktivitäten in einer fallverhindernden Brückenaktivität dynamisch stabilisiert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
26. Klassischer Frosch
Zusammenfassung
Ziel des funktionellen Bauchmuskeltrainings ist die Verkürzung des Unterbauchs und die Verschmälerung des Oberbauchs. Der Oberbauch sollte dabei nicht verkürzt werden. Arm- und Beingewicht werden genutzt, um die Bauchmuskulatur mit Hub zu belasten. In der Übung „Klassischer Frosch“ wird durch das Armpattern zusätzlich die extensorische Stabilisierung der Brustwirbelsäule gefördert, sie eignet sich vor allem bei +Kyphose.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
27. Urfrosch
Zusammenfassung
Ziel des funktionellen Bauchmuskeltrainings ist die Verkürzung des Unterbauchs und die Verschmälerung des Oberbauchs. Der Oberbauch sollte dabei nicht verkürzt werden. Arm- und Beingewicht werden genutzt, um die Bauchmuskulatur mit Hub zu belasten. In der Übung „Urfrosch“ erfasst die weiterlaufende Bewegung der Arme die Brustwirbelsäule leicht flexorisch. Diese Übung eignet sich vor allem bei einem thorakalen Flachrücken und Hyperlordose.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
28. Diagonaler Frosch
Zusammenfassung
Wenn eine korrekte Ausführung der Übungen „Klassischer Frosch“ und „Urfrosch“ infolge ungünstiger Konstitution, Kondition oder Schmerzen nicht möglich ist, kann mit der Übung „Diagonaler Frosch“ die Belastung reduziert und die Körperlängsachse stabilisiert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
29. Anpassung der Frösche
Zusammenfassung
Die Primärbewegungen der Übungen „Klassischer Frosch“ und „Urfrosch“ lassen sich beliebig kombinieren. Dies erlaubt eine individuelle Anpassung der Übungsvarianten an Konstitution und Kondition. Eine Tabelle zeigt im Überblick die Bewegungskomponenten der Ausgangsstellung und Endstellung und den weiterlaufenden Effekt auf Körperabschnitt Becken und Brustkorb. Eine weitere Möglichkeit der Anpassung ist die Lageveränderung der Körperlängsachse im Raum, um die Hubbelastung zu reduzieren.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
30. Korkenzieher Korkenzieher
Zusammenfassung
Beim Drehen im Sitz, wie z. B. beim Rückwärtsfahren im Auto, wird die Rotation in beiden Rotationsniveaus in großem Ausmaß gebraucht. Während im Stehen das Becken sofort mitdrehen kann, ist das im Sitzen weniger leicht möglich. Um die Rotation zwischen den Körperabschnitten Becken, Brustkorb und Kopf zu üben, wird das Becken fixiert, und Brustkorb und Kopf drehen gegeneinander.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
31. Yogi
Zusammenfassung
Um die Rotation zwischen Brustkorb und Becken endgradig auszuschöpfen, wird das Becken fixiert und der Brustkorb durch Zug mit den Armen maximal gedreht. Diese Übung gelingt nur bei frei beweglichen Hüftgelenken, gleichzeitig werden auch die kurzen Hüftmuskeln (Abduktoren/Rotatoren) gedehnt.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
32. Träumender Verkehrspolizist
Zusammenfassung
Bei Bewegungen der Arme, besonders bei Krafteinsatz oder abrupten Bewegungen, ist eine dynamische Stabilisierung der Rotation zwischen Becken und Brustkorb notwendig. Mit dieser Übung wird unter ständig wechselnder Hebelbelastung die Geschicklichkeit der Wirbelsäulenrotatoren trainiert.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
33. Wer dreht gewinnt
Zusammenfassung
Um die Rotatoren der Wirbelsäule unter Belastung reaktiv als Stabilisatoren einzusetzen, wird die Rückenlage als Ausgangsstellung gewählt. Dreht der Übende aus Rückenlage in Seitlage, werden die Rotatoren der Wirbelsäule mit Hub belastet. Das Arm- und Beingewicht kann beschleunigend oder bremsend eingesetzt werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
34. Dickschädel Dickschädel
Zusammenfassung
Statisch bedingte Nackensyndrome sind häufig verbunden mit Dysbalancen der Halsmuskulatur. Sehr oft beobachtet man eine Ventraltranslation des Kopfes und eine Zunahme der Spannung der kurzen Nackenmuskulatur. Eine regelmäßige Unterbrechung der Spannung und Aktivierung der gesamten Halsmuskulatur (ventral, lateral, dorsal) kann Linderung verschaffen.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
35. Kopfabreißer
Zusammenfassung
Die Übung ist so konzipiert, dass die kurze Nackenmuskulatur einerseits über die postisometrische Relaxation und andererseits über die Aktivierung der Antagonisten entspannt werden kann, um einen gleichmäßigen Spannungszustand zwischen Nacken- und ventraler Halsmuskulatur zu erreichen.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
36. Kieferklemme Kieferklemme
Zusammenfassung
Die Aufgaben der Kiefergelenksmuskulatur sind vielfältig. Beim Beißen arbeiten sie dynamisch konzentrisch, beim Kauen alternierend dynamisch konzentrisch-exzentrisch, und in Ruhe sorgen sie dafür, dass der Mund nicht offen steht. Die Stellung der Kiefergelenke ist aber auch abhängig von der Stellung des Kopfes. Eine Fehlhaltung des Kopfes führt immer zu einer Fehlstellung der Kiefergelenke. Mit Hilfe dieser Übung wird das Zusammenspiel der oberen Kopfgelenke und der Kiefergelenke geübt, denn die Bewegungen werden für einmal nicht vom Unterkiefer her initiiert, sondern vom Kopf (Oberkiefer) her. Dadurch kann die Spannung in der Kau- und Nackenmuskulatur reguliert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
37. Korken
Zusammenfassung
Um die Artikulation beim Sprechen zu trainieren, verwenden Schauspieler oft einen Korken zwischen den Zähnen, während sie sprechen. Das hat sich auch für das Training der inneren und äußeren Zungenmuskulatur bewährt. Gleichzeitig wird damit die dynamische Stabilisierung der oberen Halswirbelsäule und der oberen Kopfgelenke geschult.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl

Funktionelles Training der unteren Extremitäten

Frontmatter
38. Einführung in das funktionelle Beinachsenbelastungstraining und gangtypische Übungen
Zusammenfassung
Im funktionellen Training der unteren Extremitäten werden einerseits die Gelenke mobilisiert, um eine möglichst optimale Einstellung der Beinachsen zu ermöglichen, und andererseits wird die dynamische Stabilisation der Beinachse geübt, damit diese im Stehen einen sicheren Unterbau für die Wirbelsäule gewährleistet. Mittels gangtypischer Übungen werden die Bewegungsabläufe der Stand- und Spielbeinphase eingeübt. Der Leser findet in Sektion III Übungen mit Fokus auf die Mobilisation der Gelenke, die funktionelle Beinachsenbelastung und gangtypische Bewegungsabläufe. Viele Übungen aus Sektion II können sehr gut auch für das Training einzelner Bewegungskomponenten und Funktionen am Körperabschnitt Beine gewählt werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
39. Acht Kriterien zur Beobachtung des normalen Gangs Beobachtungskriterien Acht Kriterien zur Beobachtung des normalen Gangs
Zusammenfassung
Die acht Beobachtungskriterien des normalen Gangs sind sichtbare Merkmale, die sich für das Beobachten des Gehens und die Interpretation von Abweichungen bewährt haben. Zu beobachten sind körpereigene Punkte, z. B. Achsen und Körperteile, die sich bei jedem Menschen in gleicher Weise verhalten. Der Therapeut muss sich bewusst sein, aus welcher Perspektive (von der Seite, von hinten/vorne) er die verschiedenen Merkmale beobachten kann. Die Reihenfolge der genannten Kriterien ist für die Beobachtung nicht bindend, günstig ist eine systematische Beurteilung von unten nach oben. Alle Beobachtungskriterien beziehen sich auf eine Schrittfrequenz von 108–120 Schritte/min. Bei langsamerem und bei schnellerem Gehen ändern sich das Gangbild und somit die beobachtbaren Merkmale.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
40. Start Start
Zusammenfassung
Der Vorwärtstransport des Türmchens ist die Initialbewegung, die zur reaktiven Schrittauslösung führt. Trotz erfolgreicher Behandlung von Hinkmechanismen setzt diese Initialbewegung häufig nicht automatisch ein, sondern der Schritt beginnt, indem ein Bein aktiv nach vorne gehoben wird. Die Zielsehnsucht oder Intention und der damit verbundene „Drive nach vorn“ fehlt. Mit dieser Übung wird das Gefühl für die Schrittfrequenz von 108–120 Schritten/min entwickelt. Die nötige Vorlastigkeit wird gebahnt und der Schritt reaktiv ausgelöst.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
41. Gewölbebauer
Zusammenfassung
Das Fußskelett ist in sich sehr beweglich und wird vorwiegend durch Bänder und Muskulatur stabilisiert. Die Fußwölbung entsteht durch eine Verschraubung des Vorfuß gegen den Rückfuß. So entsteht die funktionelle Fußlängsachse, die in der hypothetischen Norm nach vorne zeigt. Die gute Beweglichkeit des Fußes ermöglicht die Anpassung an den Boden, auch bei Unebenheiten, und eine große Dynamik bei der Übernahme von Belastung wie z. B. beim Gehen. Die Fußwölbung ist stark gefährdet. Wenn sie nicht mehr dynamisch stabilisiert werden kann, knickt der Fuß ein, und eine funktionelle Beinachsenbelastung ist nicht mehr gewährleistet. Der Übende kann die Fußwölbung durch Manipulation selbst herstellen und die Gewölbe bildende Muskulatur durch Widerstände aktivieren.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
42. Platzieren Platzieren
Zusammenfassung
In der Behandlung von Problemen der unteren Extremitäten muss auch die Einstellung der Beinachsen geübt und automatisiert werden. Bei normalen Torsionsverhältnissen sind sowohl im Sitzen als auch im Stehen die Beuge- und Streckachse von Großzehengrund- und Kniegelenk parallel. Durch Selbstmanipulation kann der Übende das Einstellen der Achsen auch unbelastet üben.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
43. Fersenschaukel Fersenschaukel
Zusammenfassung
Bei vielen Funktionsstörungen im Kniegelenk ist das Zusammenspiel der flex-/extensorischen Bewegungen mit den rotatorischen Bewegungen des Femurs auf dem Tibiakopf unter Belastung gestört. Dadurch erfährt das Knie eine ungünstige Belastung beim Gehen. Die flex-/extensorischen Bewegungen im Kniegelenk sind kombiniert mit innen-/außenrotatorischen Bewegungen, d. h., während der Extension findet gleichzeitig eine Außenrotation und während der Flexion eine Innenrotation statt. Bei frei hängendem Unterschenkel, wie z. B. in der Spielbeinphase, dreht der Unterschenkel im Kniegelenk. Bei belastetem Bein, wie z. B. in der Standbeinphase, dreht der Oberschenkel in Knie und Hüftgelenk. Unter Belastung drehen die Femurkondylen bei endgradiger Extension nach medial, dies entspricht einer Außenrotation im Kniegelenk. Werden die Kniegelenke deblockiert, drehen die Femurkondylen wieder nach vorne (auswärts), so dass die Patella wieder nach vorne schaut; dies entspricht einer Innenrotation des Oberschenkels im Kniegelenk.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
44. Scheibenwischer Scheibenwischer
Zusammenfassung
Die hubfreien Rotationsbewegungen des Unterschenkels im Kniegelenk bringen bei Kniegelenksbeschwerden vor allem nach längerem Sitzen Erleichterung und helfen, den Anlaufschmerz nach dem Aufstehen zu mindern. Die Bewegung sollte bei längerem Sitzen häufig wiederholt werden und immer auch regelmäßig als Vorbereitung zum Aufstehen und Belasten.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
45. Auf und zu
Zusammenfassung
Im Stand führt eine verminderte Extension der Hüftgelenke zu einer Flexion des Beckens in den Hüftgelenken. In der Folge nimmt die Lordose in der Lendenwirbelsäule zu. Dies stört die Gewichtsverteilung in Bezug auf die mittlere Frontalebene. Eine spontane Korrektur der Beckenstellung führt oft zu einer vermehrten Flexion der Kniegelenke. Die Belastung auf die Oberschenkelmuskulatur und der retropatellare Druck nehmen zu.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
46. Hüftgelenk streck Dich Hüftgelenk streck Dich
Zusammenfassung
Beim Training der Hüftextensoren kommt es häufig zu unerwünschten, extensorisch weiterlaufenden Bewegungen in der Lendenwirbelsäule. Um das vermeiden zu können, wird in dieser Übung eine Ausgangsstellung gewählt, in der Ausweichbewegungen des Beckens verhindert werden. In der Endstellung leisten die Hüftextensoren maximale Hubarbeit.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
47. Beinschere Beinschere („Rosinchen Rosinchen, s. Beinschere “)
Zusammenfassung
Bei schmalen Hüftgelenksabständen kann mediales Gewebe an den Oberschekeln die Überholmanöver der Beine bremsend stören. Unter den Übungen zur Verbesserung der Extension der Hüftgelenke bei schmalen Hüftgelenksabständen ist die Beinschere gewissermaßen das „Rosinchen“, weshalb die Übung zunächst „Rosinchen“ hieß. Mit dieser Übung gelingt es, die flexorisch/extensorischen Hüftgelenksbewegungen und das Überholmanöver der Beine ohne Behinderung durch mediales Gewebe an den Oberschenkeln durchzuführen und eine korrekte Einstellung der Fußlängsachsen zu trainieren.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
48. Manipulierte Schrittauslösung
Zusammenfassung
Ein reaktiver Schritt kann nur erfolgen, wenn das Gewicht des Türmchens möglichst geradlinig nach vorne verschoben wird, während man gleichzeitig über die funktionelle Fußlängsachse abrollt. Nach längerem Entlasten muss die Abrollung über den Fuß des betroffenen Beines wieder geübt werden. Mit Hilfe einer sicheren Ausgangsstellung und stabilisierender Griffe des Therapeuten am Standbein erlebt der Übende das Abrollen über die funktionelle Fußlängsachse und das Auslösen eines reaktiven Schritts.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
49. Pinguin Pinguin
Zusammenfassung
Für das Balancieren auf einem Vorfuß benötigt man eine gute Koordination der Bein- und Rumpfmuskulatur. Das Türmchen muss so bei gefährdeter Gleichgewichtslage stabilisiert werden. Bei angehobenen Armen wird das Türmchen zusätzlich labilisiert. Durch alternierendes Anheben der Vorfüße trainiert der Übende die Vorfußbelastung auf dem Standbein.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
50. Flamingo Flamingo
Zusammenfassung
Kniegelenksbeschwerden verunmöglichen manchmal den vertikalen Bücktypus. Ebenso muss eine Anpassung gesucht werden, um bei Lumbalbeschwerden die Lendenwirbelsäule beim Bücken schonen zu können. Dazu wird ein Bein als Gegengewicht zum sich neigenden Türmchen eingesetzt. Mit dieser Übung kann die Sicherheit im Einbeinstand in Vorfußbelastung trainiert werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
51. Der Zeitungsleser
Zusammenfassung
Im Alltag erfordern viele Situationen eine gute Stabilisierung der Beinachsen. Mit dem „Zeitungsleser“ lernt der Übende eine funktionelle Beinachsenbelastung im dynamischen Wechsel zwischen Sitz und Stand herzustellen und zu erhalten.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
52. Sprungfeder Sprungfeder
Zusammenfassung
Eine Insuffizienz der Wadenmuskulatur äußert sich in einer verspäteten Fersenablösung. Die Abrollbewegung ist verzögert und die reaktive Schrittauslösung fehlt. Beim Training des M. triceps surae sollte unbedingt auch der M. soleus gefordert werden. Dieser ist maßgeblich an der Fußverschraubung beteiligt, da er das untere Sprunggelenk inversorisch stabilisiert. Dies gelingt mit einer angemessenen Flexion im Kniegelenk, da die beiden Köpfe des M. gastrocnemius proximal angenähert sind und bei gleichzeitiger Plantarflexion aktiv insuffizient werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
53. Federball Federball
Zusammenfassung
Beim Hüpfen und Springen muss das Körpergewicht wieder aufgefangen werden können; dies erfordert eine intensive Aktivität und Reaktionsbereitschaft von Wadenmuskulatur und der gesamten Beinmuskulatur. Je besser diese Muskulatur koordiniert eingesetzt werden kann, desto weicher wird der Aufprall abgefedert, und Knie- und Hüftgelenke können geschont werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
54. Eckensteher/Eckengeher Eckensteher/Eckengeher
Zusammenfassung
Unsicherheiten beim Gang äußern sich häufig in Form von seitlichen Gewichtsverlagerungen und in einer Verbreiterung der Gangspur. Dies stört den reaktiven Schrittmechanismus. Damit sich der Übende die Bewegungsrichtung und die normale Spurbreite besser vorstellen kann, wird in einer Ecke eine Linie am Boden markiert, die die Ecke halbiert. Die Wände seitlich geben dem Übenden Sicherheit, sich jederzeit abstützen zu können. Es wird sowohl die reaktive Schrittauslösung geübt (Eckensteher) wie auch das Abrollen über die Fußlängsachse unter Beibehalten der Gangspurbreite (Eckengeher).
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
55. Zirkuspferdchen und Twist
Zusammenfassung
Bei Hinkmechanismen und Schmerzen im Lumbalbereich findet sich häufig eine eingeschränkte oder fehlende Rotation des Beckens im Standbeinhüftgelenk sowie im lumbothorakalen Übergang. Mit dieser Übung gelingt es, die Innenrotation des Beckens im Standbeinhüftgelenk und die Rotation im lumbothorakolen Übergang als weiterlaufende Bewegung des nach vorn schwingenden Spielbeines zu initiieren.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
56. Armpendel Armpendel
Zusammenfassung
Die frei hängenden Arme sind reaktionsbereite Gewichte, die auf die Gehbewegung der Beine als Gegenpendel reagieren können. Diese setzen spontan ein, wenn die Brustwirbelsäule in Nullstellung dynamisch stabilisiert ist, der Schultergürtel entspannt auf dem Brustkorb liegt und das Gangtempo 108–120 Schritte/min beträgt. Je nach Übungsanordnung reagieren die Arme symmetrisch (Trochanter vor/rück) oder als Gegenpendel (Schritt vor/rück).
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl

Funktionelles Training der oberen Extremitäten

Frontmatter
57. Einführung in das funktionelle Training der oberen Extremität
Zusammenfassung
Im funktionellen Training der oberen Extremität wird diese auf ihre vielfältigen Aufgaben im Alltag vorbereitet. Der Leser findet in Sektion IV Übungen mit Fokus auf Mobilisation der Gelenke und Förderung der Geschicklichkeit der Schultergürtel- und Schultergelenksmuskulatur. Der Arm sollte jedoch nicht nur in Spielfunktion trainiert werden, sondern auch in Stützfunktion, wie das mit Übungen aus Sektion II (► Kap. 17 ff) hervorragend erfolgen kann.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
58. Mobile Mobile
Zusammenfassung
Fallverhindernde Aktivitäten der Schultergürtel- und Nackenmuskulatur als Folge von Fehlhaltung oder -belastung beeinträchtigen die differenzierten Bewegungen im Bewegungsniveau Schultergürtel/Brustkorb. Der Name der Übung appelliert an die Vorstellung, dass der Schultergürtel wie ein Mobile mit Leichtigkeit bewegt werden kann.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
59. Schildkröte Schildkröte
Zusammenfassung
Die Bewegungen des Schultergürtels auf dem Brustkorb sind im Bewegungsrepertoire geläufig. Weniger gewohnt sind hingegen die Bewegungen des Brustkorbs unter dem Schultergürtel, dabei finden die Bewegungen im Sternoklavikulargelenk vom proximalen Partner her statt. Diesem Prinzip des Übens kommt im Bewegungsniveau Schultergürtel/Brustkorb eine große Bedeutung zu, denn durch die Bewegungen von proximal kann die Schultergürtelmuskulatur differenziert und auf Geschicklichkeit trainiert werden. Unökonomische Bewegungsmuster im Bereich der Schultergürtel-und Nackenmuskulatur können vermieden werden. Diese Bewegungen erinnern an das Bewegungsverhalten einer Schildkröte, die sich unter ihrem Panzer bewegt.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
60. Bogenschütze Bogenschütze
Zusammenfassung
Die Kombination der widerlagernden Bewegungen innerhalb des Körperabschnitts Arm stellt einen hohen Anspruch an die Geschicklichkeit der Armmuskulatur und an die Konzentration des Übenden. Mit dieser Übung werden die widerlagernden Bewegungen des Körperabschnitts Arme in mehreren Gelenken gleichzeitig eingeübt. Die Bewegung ähnelt derjenigen eines Bogenschützen.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl

Funktionelles Atemtraining

Frontmatter
61. Einführung in das funktionelle Atemtraining Funktionelles Training Atemtraining
Zusammenfassung
Das funktionelle Atemtraining strebt möglichst ideale Voraussetzungen für einen gut koordinierten Atemvorgang an. Dabei steht das Zusammenspiel von dynamischer Stabilisierung der Brustwirbelsäule, der Atembewegungen der Rippen und der Aktivität von Zwerchfell und Bauchmuskulatur im Vordergrund.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
62. Ruheatmung Ruheatmung
Zusammenfassung
Die Übung „Ruheatmung“ ist Voraussetzung für die weiteren Atemübungen aus dem funktionellen Atemtraining. Als erstes lernt der Übende die Atembewegungen von Brustkorb und Bauch kennen und wahrnehmen. Der Therapeut lenkt mit seiner Instruktion die Aufmerksamkeit des Übenden auf die verschiedenen wahrnehmbaren Vorgänge, ohne dem Übenden den Atemrhythmus vorzugeben.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
63. Zeitlupenatmung Zeitlupenatmung
Zusammenfassung
Bei der funktionellen Fehlatmung verschiebt sich die Atemmittellage nach oben. Das exspiratorische Reservevolumen nimmt zu, während das inspiratorische Reservevolumen abnimmt. Bei Belastung des Kreislaufs oder bei vegetativer Hyperaktivität kommt es zu einer Erhöhung der Atemfrequenz und zu einem verfrühten Einsatz der Atemhilfsmuskulatur. Kurzatmigkeit und das Gefühl, „zu wenig Luft zu bekommen“, sind die Folge. Diese Übung unterstützt den Übenden dabei, die physiologische Atemmittellage wieder einstellen zu können.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
64. Rhythmische Atmung Rhythmische Atmung
Zusammenfassung
Um die Atemmuskulatur zu trainieren, wird sowohl die Einatmung als auch die Ausatmung rhythmisiert und die aus- und einströmende Luft in kurze Luftstöße unterteilt. Die Luft wird durch die Nase ein- und durch den Mund ausgeatmet. Der Therapeut zählt einen 4/4-Takt vor.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
65. Blasebalg Blasebalg
Zusammenfassung
Änderungen des Lungenvolumens werden ausschließlich über die Bewegung der Rippen und des Zwerchfells gesteuert. Mit der Weitstellung des Brustkorbs und dem Senken des Zwerchfells entsteht ein Unterdruck in der Lunge, die Luft strömt ein. Sobald sich die Rippen senken und das Zwerchfell sich entspannt, zieht sich die Lunge zusammen und die Luft strömt wieder aus. Diese Bewegungen sollen schrittweise eingeübt werden.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl

Funktionelles Training des myofaszialen Systems

Frontmatter
66. Der Einfluss der therapeutischen Übungen auf das myofasziale System Funktionelles Training des myofaszialen Systems
Zusammenfassung
Das Fasziensystem durchzieht den ganzen Körper als Kontinuum. Daher wird grundsätzlich mit jeder Bewegung Einfluss auf dieses System genommen. Eine myofaszial orientierte Bewegungstherapie benötigt jedoch zusätzlich spezifische Impulse, um einen unmittelbaren und gezielten Effekt auf das myofasziale System zu bewirken. In diesem Kapitel werden Informationen über den Einfluss des myofaszialen Systems auf Propriozeption und Bewegungsverhalten des Übenden dargestellt. Beispielhaft werden die Lernziele der therapeutischen Übungen um deren spezifische Auswirkungen auf das myofasziale System erweitert. Die „myofaszialen Anpassungen“ der jeweiligen therapeutischen Übungen werden den unterschiedlichen Wirkungsebenen einer myofaszial orientierten Bewegungstherapie zugeordnet.
Markus Oehl, Irene Spirgi-Gantert
67. Fit mit FBL
Zusammenfassung
Eine dynamische Haltung muss immer wieder neu stimuliert und aktiviert werden. Dies kann mit einzelnen Übungen geschehen, oder der Übende eignet sich eine Bewegungsfolge von mehreren Übungen an, die er mehrmals täglich wiederholt. Das Choreografieren der Übungen erleichtert dem Übenden das Memorisieren, es weckt die Bewegungslust und fördert die Ökonomisierung der Bewegung. Die Bewegungschoreografien können mit verschiedenen Schwerpunkten erfolgen, und sie sollten – wenn immer möglich – in den Alltag eingebaut werden können. Der Therapeut achtet beim Konzipieren von Bewegungsfolgen darauf, dass die einzelnen Übungen möglichst fließend und nahtlos ineinander übergehen.
Irene Spirgi-Gantert, Markus Oehl
Backmatter
Metadaten
Titel
Therapeutische Übungen
verfasst von
Irene Spirgi-Gantert
Markus Oehl
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-54102-9
Print ISBN
978-3-662-54101-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54102-9

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