Erschienen in:
22.03.2023 | Skoliose | CME
Transmuskulärer Psoas-Zugang zur vorderen Lendenwirbelsäule (XLIF-Technik)
verfasst von:
Dr. Gregor Schmeiser, Ralph Kothe
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Operationsziel
Ventrale Abstützung der lumbalen Wirbelsäule unter Bewahrung oder Wiederherstellung der physiologischen Lordose. Über einen seitlichen Zugang ist eine breite Auflagefläche des Cages möglich.
Indikationen
Insbesondere degenerative Skoliosen, aber auch Revisionseingriffe mit Neuroforamenstenosen sowie ventrale Korporektomien zwischen den Segmenten L2/3 bis L4/5 eignen sich für diese Technik.
Kontraindikationen
Das Segment L5/S1 ist über den transmuskulären Zugang nicht zu erreichen. Voroperationen im Retroperitonealraum machen eine Präparation schwierig. Spondylolisthesen größer Meyerding Grad 2 sind für diesen Zugang nicht geeignet.
Operationstechnik
Bei der hier beschriebenen Technik wird über einen retroperitonealen Zugang ein transmuskulärer Weg zur Bandscheibe geschaffen. Um die im M. psoas verlaufenden Nerven zu schützen, wird ein getriggertes Elektromyogramm (EMG) eingesetzt.
Weiterbehandlung
Beschwerdeorientierte Vollbelastung ist möglich. Das Heben von Lasten über 20 kg sollte für die ersten 3 postoperativen Monate vermieden werden.
Ergebnisse
Der transmuskuläre Zugang zur Lendenwirbelsäule bietet eine gute alternative Möglichkeit zur Korrektur von degenerativen Deformitäten sowie zum Wirbelkörperersatz. Auch Neuroforamenstenosen können mit dieser Technik indirekt gut dekomprimiert werden. Die Komplikationsraten bezüglich Nervenläsionen liegen mit 0,7–15 % im akzeptablen Bereich. Andere Komplikationen sind selten.