Erschienen in:
01.06.2012 | Schwerpunkt
Rolle der Vitamin-K-Antagonisten aus Sicht des Hepatologen
verfasst von:
G. Kneiseler, A. Canbay, Prof. Dr. G. Gerken
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Vitamin-K-Antagonisten greifen in den hepatischen Vitamin-K-Metabolismus ein. Sie werden im klinischen Alltag als orale Antikoagulanzien zur Prophylaxe thrombembolischer Ereignisse verwendet. Die bekanntesten Komplikationen sind Blutungskomplikationen und die cumarininduzierte Hautnekrose. Es finden sich zunehmend Fälle hepatischer Komplikationen, die von einer milden Hepatopathie bis hin zum akuten Leberversagen mit signifikanter Mortalität reichen können. Die Hepatotoxizität tritt in der Regel mit einer Latenz von mehreren Monaten auf. Neben unspezifischen Symptomen zeigt sich häufig ein schmerzloser Ikterus. Laborchemisch zeigen sich sowohl Transaminasen als auch Cholestaseparameter erhöht. Hepatische Nebenwirkungen sind insgesamt selten, sollten jedoch bei Anstieg der Leberwerte unter Therapie mit Cumarinderivaten in Betracht gezogen werden. Eine Hepatopathie macht das Absetzen des Vitamin-K-Antagonisten notwendig, und alternative Therapieformen müssen erwogen werden. Ein Wechsel auf ein anderes Cumarinderivat muss kritisch hinterfragt werden, da Kreuzreaktivitäten beschrieben sind.