Erschienen in:
01.06.2012 | CME Zertifizierte Fortbildung
Antikoagulation
Moderne Konzepte
verfasst von:
Dr. M. Perrey, R. Erbel
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Eine effektive orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten ist der aktuelle Goldstandard bei der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern. Durch eine Anwendung mit INR-Werten zwischen 2,0 und 3,0 kann das Schlaganfallrisiko verglichen mit Placebo um 60–70% reduziert werden. Vitamin-K-Antagonisten haben allerdings eine Vielzahl von Problemen in der praktischen Anwendung, was die geringe Einnahmefrequenz und eine unzureichende INR-kontrollierte Einstellung erklärt. Neue orale Antikoagulanzien wie direkte Thrombininhibitoren (Dabigatran) oder direkte Faktor-Xa-Hemmer wie Rivaroxaban und Apixaban zeigten eine im Vergleich zu Warfarin mindestens ebenbürtige, wenn nicht höhere Wirksamkeit und zum Teil auch eine niedrigere Inzidenz an schwerwiegenden Blutungskomplikationen sowie Vorteile in der praktischen Handhabung. Die neuen Substanzen sind sowohl in der Sekundär- als auch in der Primärprävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern wirksam und stellen daher eine gute Alternative dar, die sich im klinischen Alltag zunehmend etablieren wird.