Erschienen in:
06.06.2023 | Pioglitazon | Ausgezeichnet
Einfluss von PPAR-γ-Agonisten auf die kalzifizierende Degeneration kardiovaskulärer Prothesen
verfasst von:
Dr. med. Anna Kathrin Assmann, MHBA, Artur Lichtenberg, Alexander Assmann, Payam Akhyari
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Um die Auswirkung von Pioglitazon, einem Peroxisom-Proliferation-aktivierter-Rezeptor(PPAR)-gamma-Agonisten, auf die Degeneration kardiovaskulärer Prothesen zu untersuchen, wurde das durch unsere Arbeitsgruppe etablierte mikrochirurgische Kleintiermodell der heterotopen Aorten-Conduit-Implantation adaptiert [
1,
21].
Es konnte in einer ersten Studie mit Ratten unter Standarddiät gezeigt werden, dass die systemische Applikation von Pioglitazon zu einer signifikanten Reduktion der inflammatorischen und kalzifizierenden Degeneration der Prothesen führt [
3]. Auch das funktionelle Outcome der Aortenklappenprothesen zeigte sich signifikant besser in der Pioglitazongruppe.
Im Sinne eines translationalen Ansatzes mit besonderem Augenmerk auf für Menschen typische Begleiterkrankungen bei kardiovaskulären Patienten wurden in einer zweiten Studie adipöse Ratten mit einer Hypercholesterinämie untersucht. Auch hier wurde durch die Therapie mit Pioglitazon eine signifikante Reduktion der kalzifizierenden, durch eine Hyperplasie induzierten Degeneration der Implantate gezeigt [
4].
Die Reduktion degenerativer Prozesse und die daraus resultierende Verlängerung der Haltbarkeit kardiovaskulärer Prothesen spielen insbesondere in unserer alternden Gesellschaft eine zunehmende Rolle. Die Vermeidung rezidivierender Operationen infolge einer Implantatdegeneration ist ein unumstrittenes Ziel kardiovaskulärer Forschung und klinischer Therapie. In diesem Kontext vergegenwärtigen die Resultate unserer Arbeiten das Potenzial einer antidegenerativen Therapie mit PPAR-gamma-Agonisten.