Erschienen in:
07.06.2017 | Herzinsuffizienz | Übersichten
Telemonitoring bei Herzinsuffizienz
Update zu gesundheitlichen und ökonomischen Implikationen
verfasst von:
L. Diedrich, C. Dockweiler, A. Kupitz, C. Hornberg
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten und kostenintensivsten chronischen Erkrankungen weltweit. In der Anwendung von Telemonitoring wird das Potenzial gesehen, die Versorgung der Herzinsuffizienz zu verbessern und damit verbundene Kosten zu reduzieren. Empirische Ergebnisse zur Wirksamkeit des Telemonitorings sind bisher uneinheitlich. In der vorliegenden Systematisierung wird der Stand der Forschung zum Einsatz des Telemonitorings bei Herzinsuffizienz im Hinblick auf ausgewählte gesundheitliche und ökonomische Endpunkte einer aktualisierten Betrachtung unterzogen.
Methode
Es wurde eine systematische Übersichtsarbeit mit aktuellem Stand vom Juli 2016 mittels PubMed unter Berücksichtigung randomisierter klinischer Studien der Jahre 2011–2016 erstellt. Dabei wurden ausschließlich Studien mit Herzinsuffizienzkranken betrachtet, bei denen die Interventionen mit externen Monitoring-Geräten erfolgten und die Daten mittels Informations- und Kommunikationstechnologien übertragen wurden. Insgesamt konnten 10 Studien eingeschlossen werden.
Ergebnisse
Mit Blick auf die aktuelle Literaturlage aus ausschließlich neueren klinischen Studien kann keine eindeutige evidente Verbesserung der Versorgung nachgewiesen werden. Am ehesten werden Hospitalisationen aufgrund von Herzinsuffizienz und die gesundheitsbezogene Lebensqualität positiv beeinflusst. Hinsichtlich Mortalität und Gesamthospitalisationen kann in den Studien kaum ein Zusammenhang zum Telemonitoring festgestellt werden. Die Gesamtkosten sind beim Telemonitoring tendenziell höher.
Schlussfolgerungen
Weitere Forschung ist notwendig, um die gesundheitsbezogenen und ökonomischen Effekte des Einsatzes des Telemonitorings bei Herzinsuffizienz näher zu untersuchen. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Nachweis der kausalen Wirkungsbeziehungen innerhalb der häufig komplexen technikunterstützten Versorgungssettings. Die Ergebnisse der vorliegenden systematischen Übersichtsarbeit sind konsistent mit bereits vorliegenden Reviews.