Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Telemedizinische Versorgungskonzepte in der regionalen Versorgung ländlicher Gebiete
Möglichkeiten, Einschränkungen, Perspektiven
verfasst von:
PD Dr. Neeltje van den Berg, S. Schmidt, U. Stentzel, H. Mühlan, W. Hoffmann
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4-5/2015
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Zusammenfassung
In ländlichen Regionen mit einer geringen Bevölkerungsdichte und (drohenden) Lücken in der wohnortnahen Versorgung sind regionale Versorgungskonzepte mit telemedizinischen Funktionalitäten eine reale Option zur Unterstützung der medizinischen Versorgung.
Eine telemedizinische Verbindung kann dabei zwischen Leistungserbringern (z. B. Krankenhäusern) erfolgen oder direkt zwischen Leistungserbringern und Patienten.
Für den Einsatz von Telemedizin gibt es verschiedene Szenarien, die vom Monitoring chronisch erkrankter Patienten bis zur Unterstützung der Akutversorgung reichen. In einigen Bereichen werden bereits häufig telemedizinische Konzepte angewendet, Beispiele sind Teleradiologie, telemedizinische Schlaganfallnetzwerke sowie das telemedizinische Monitoring von Patienten mit Herzinsuffizienz. Die Erschließung weiterer Indikationen und Patientengruppen ist in Deutschland offenbar schwierig, eine Ursache könnte darin liegen, dass in nur wenigen Projekten Forschungseinrichtungen beteiligt sind. Dies wäre aber für die Schaffung einer wissenschaftlichen Evidenzbasis von großer Bedeutung. Die Entwicklung geeigneter Evaluationsdesigns zur Analyse der Wirksamkeit und der gesundheitsökonomischen Effekte telemedizinischer Konzepte ist eine wichtige Aufgabe und Herausforderung. Hier gilt es verbindliche Evaluationskriterien zu entwickeln, die bei positiven Ergebnissen die Basis für eine Translation in die Routineversorgung bilden sollten.