Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Der Einfluss des Rauchens in Filmen auf Kinder und Jugendliche
Eine systematische Übersichtsarbeit
verfasst von:
K. Maruska, PD Dr. R. Hanewinkel
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Nach dem US-amerikanischen nationalen Krebsinstitut ist das Rauchen in Filmen neben anderen Risikofaktoren als kausaler Faktor für die Initiierung des Rauchens im Kindes- und Jugendalter anzusehen. Die Weltgesundheitsorganisation hat sich dieser Einschätzung angeschlossen und fordert ihre Mitgliedstaaten auf, Regelungen zu schaffen, die solche Darstellungen stark einschränken. In der vorliegenden systematischen Übersichtsarbeit werden methodisch hochwertige longitudinale und experimentelle Studien referiert, die belegen, dass Rollenmodelle, die in Filmen rauchen, Kinder und Jugendliche veranlassen können, mit dem Rauchen zu experimentieren. Die Interpretation dieses Zusammenhangs unter Berücksichtigung der Hill-Kriterien als kausal wird diskutiert. Zukünftige verhaltens- und verhältnispräventive Interventionen, die in Deutschland zur Eingrenzung dieser Problematik möglich wären, werden vorgestellt und diskutiert. Wünschenswerte verhaltenspräventive Interventionen wären die Stärkung der elterlichen Kompetenzen in der Medienerziehung und die Erhöhung der Medienkompetenzen der Kinder und Jugendlichen. Eine Klassifizierung aller neuen Kinofilme, in denen geraucht wird, als nicht jugendfrei wäre eine verhältnispräventive Intervention, von der der größte Effekt zu erwarten wäre, da so die Exposition Jugendlicher mit dem Risikofaktor Rauchen in Filmen nachhaltig verringert würde.