Erschienen in:
01.03.2010 | Schwerpunkt
Therapie der primären Varikosis
verfasst von:
Dr. T. Noppeney, H. Nüllen
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Während die Varizentherapie über ca. 100 Jahre unverändert aus den 3 Prinzipien Kompression, Sklerotherapie und klassische Varizenoperation bestand, haben sich in den letzten 10 Jahren Alternativen bzw. Weiterentwicklungen, wie Schaumverödung, endovenöse Lasertherapie und Radiofrequenzobliteration entwickelt. Im Gegensatz zur klassischen Varizenoperation gibt es für die modernen Therapieverfahren prospektiv randomisierte Vergleichsstudien. Sie zeigen klar, dass die endovenös thermischen Verfahren der klassischen Operation hinsichtlich der perioperativen Komplikationsrate nicht unterlegen sind. Tendenziell scheinen die perioperativen Beschwerden der endovenösen Lasertherapie und v. a. der Radiofrequenzobliteration deutlich geringer zu sein. Die Schaumverödung stellt eine wenig invasive, insbesondere kostengünstige Alternative dar. Wenngleich die durchschnittlichen Verschlussraten der Stammvenen nach Schaumverödung nicht so gut sind wie nach endovenöser Therapie, ist die Methode initial doch sehr effektiv. Insbesondere bei einer Rezidivvarikose aus dem saphenofemoralen oder poplitealen Übergang ist die Schaumverödung als ideale Methode anzusehen. Alle Verfahren verbessern signifikant die Lebensqualität der Patienten und die mit der Varikosis verbundene Beschwerdesymptomatik. Sie stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich teilweise, sodass eine Kombination mehrerer Methoden durchaus sinnvoll ist.