Erschienen in:
01.03.2010 | Schwerpunkt
Thromboembolieprophylaxe in der Inneren Medizin und der hausärztlichen Versorgung
verfasst von:
Prof. Dr. R.M. Bauersachs, S. Haas
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Obwohl bis zu 80% der tödlichen Lungenembolien bei nicht-chirurgischen Patienten auftreten, liegen hierzu aussagekräftige Studien zur Thromboseprophylaxe erst seit 10 Jahren vor. Stationäre Patienten mit akuten internistischen Erkrankungen, die bettlägerig sind, bedürfen einer medikamentösen Thromboseprophylaxe mit unfraktioniertem oder niedermolekularem Heparin oder Fondaparinux, ebenso Patienten mit malignen Grunderkrankungen oder solche mit akutem ischämischem Schlaganfall und paretischem Bein. Herausforderungen bei der Thromboseprophylaxe ergeben sich bei der lückenlosen Fortsetzung der Prophylaxe nach Krankenhausentlassung bei fortbestehendem Risiko, bei der Indikationsstellung und Durchführung einer Thromboseprophylaxe im ambulanten Bereich sowie durch die Multimorbidität und das oftmals hohe Alter der internistischen Patienten. Letzteres bedingt nicht nur ein erhöhtes Thromboembolierisiko, sondern auch ein erhöhtes Blutungsrisiko, v. a. bei eingeschränkter Nierenfunktion oder plättchenhemmender Begleitmedikation. Produktspezifische Empfehlungen und Anwendungsbeschränkungen sind hier besonders zu beachten. Die Thromboseprophylaxe in der Inneren Medizin und im hausärztlichen Bereich ist eine wirksame Maßnahme, um symptomatische und tödliche Thromboembolien zu verhüten, erfordert aber wegen der Multimorbidität und Polymedikation eine sorgfältige Kontrolle.