Erschienen in:
12.09.2023 | Leitthema
Synthetische Stabilisierung des Kapsel-Band-Apparats am Akromioklavikular- und Sternoklavikulargelenk
verfasst von:
Larissa Eckl, Markus Scheibel, Mara Warnhoff
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Die Mehrzahl der Luxationen am Akromioklavikular(AC)- und Sternoklavikular(SC)-Gelenk können konservativ behandelt werden. Ist eine operative Versorgung indiziert, wurden bisher über 150 verschiedene Techniken beschrieben. „Internal bracing“, im eigentlichen Sinne, hat für das AC-Gelenk heute nur noch wenig Bedeutung, da dies eine direkte Naht der korakoklavikulären (CC) oder akromioklavikulären Ligamente impliziert. Von vielen Autor:innen wird „internal bracing“ am AC-Gelenk jedoch synonym mit einer rein synthetischen Stabilisierung verwendet, um in der Akutsituation die ligamentäre Heilung in anatomischer Reposition oder leichter Überreposition zu ermöglichen. Die heute zur Verfügung stehenden minimal-invasiven und arthroskopischen bzw. arthroskopisch assistierten Flaschenzugsysteme zur synthetischen Stabilisierung bestehen aus hoch reißfestem, nichtresorbierbarem Fadenmaterial und Button-Implantaten zur kortikalen Fixierung über eine singuläre, quattrokortikale Bohrung. Darüberhinaus sollte eine horizontale Stabilisierung mittels Fadenzerklage erfolgen, da neben einer biomechanischen Relevanz ein Zusammenhang zwischen schlechteren klinischen Ergebnissen und persistierenden horizontalen Instabilitäten festgestellt werden konnte. In der Kombination bieten diese Systeme klinisch und radiologisch sehr gute Ergebnisse. Die Stabilisierung des SC-Gelenks ist seltener, und Behandlungsmethoden sind noch nicht standardisiert, aber synthetische Stabilisierungs- und Augmentationsmethoden, u. a. „internal bracing“ zeigen auch hier vielversprechende Ergebnisse.