Erschienen in:
12.01.2023 | Pflege | Leitthema
Eviszeration, Enukleation, Exenteration – Indikationen, Techniken und postoperative Nachsorge
verfasst von:
Dominik H. Kowanz, Philomena A. Wawer Matos, Erik Gordon, Alexandros Doulis, Michael Simon, Dr. med. Alexander C. Rokohl, Ludwig M. Heindl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Zur Entfernung eines Auges stehen verschiedene chirurgische Techniken – je nach zugrunde liegender Erkrankung – zur Verfügung. Typische Indikationen umfassen Tumoren, entzündliche und infektiöse Prozesse, Glaukom, Traumata sowie kongenitale Malformationen. An operativen Verfahren existieren die Eviszeration (Resektion des Intraokularraums unter Erhalt der Sklera), die Enukleation (Exstirpation des gesamten Bulbus samt Sklera und Kornea) und die Exenteratio orbitae (Resektion des kompletten orbitalen Weichteilgewebes). Die Früherkennung sich postoperativ manifestierender Komplikationen wie eine Implantatextrusion, Konjunktivitiden, das Postenukleationssocketsyndrom wie auch die Entwicklung eines Enophthalmus oder einer Ptosis ist im Rahmen der Nachsorge hinsichtlich des funktionellen, ästhetischen und sozialen Outcomes von besonderer Relevanz. Insbesondere zu beachten ist die Sicherstellung einer komplikationslosen Rehabilitation mit Versorgung durch eine adäquate, passgenaue Prothese bzw. Epithese. Hierdurch wird die psychosoziale Reintegration des Patienten gewährleistet, bei der eine integrierte interdisziplinäre Kooperation mit Okularisten und Psychologen essenziell ist. Letzteres spielt im Besonderen eine Rolle, da die aus dem Eingriff resultierende psychische Belastung oftmals mit einer erheblichen Reduktion der Lebensqualität vergesellschaftet ist.