Erschienen in:
01.11.2012 | Schwerpunkt
Nichtmedikamentöse und medikamentöse Therapie bei arterieller Hypertonie
Aktueller Stand
verfasst von:
Prof. Dr. J. Hoyer
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Eine nachhaltig erfolgreiche Bluthochdruckbehandlung basiert auf einer Kombination von nichtmedikamentösen Behandlungsmaßnahmen und medikamentöser Therapie. Die bewährtesten nichtmedikamentösen Maßnahmen sind 1. körperliche bzw. sportliche Aktivität, 2. Gewichtsreduktion, 3. Diätanpassung und Kochsalzreduktion sowie 4. Nikotinkarenz und mäßiger Alkoholkonsum. Für diese 4 Säulen einer nichtmedikamentösen Therapie wurde in Studien mit Evidenzgrad A ein blutdrucksenkender Effekt nachgewiesen. Für die medikamentöse Therapie stehen 5 Hauptsubstanzgruppen zur Verfügung: Thiaziddiuretika, ACE-Hemmer, AT1-Blocker, Kalziumkanalblocker und Betablocker. Für alle wurde eine sehr gute blutsenkende Wirkung bei gleichzeitig günstigem Nebenwirkungsprofil nachgewiesen. Die initiale Bluthochdrucktherapie kann mit einer Monotherapie erfolgen, häufig ist jedoch eine Therapie mit mehreren Antihypertensiva erforderlich, für die verschiedenste Kombinationspräparate in sinnvoller Wirkstoffkombination und -dosierung zur Verfügung stehen. Für die Behandlung von komorbiden Hypertonikern werden Empfehlungen für eine individualisierte medikamentöse Therapie entsprechend des spezifischen kardiovaskulären Risikos bzw. der Komorbidität gegeben. Die Bluthochdrucktherapie muss kontinuierlich über Jahre hinaus erfolgen. Für einen nachhaltigen Behandlungserfolg ist eine gute Compliance unerlässlich, die durch Einbindung in die Therapie gefördert werden kann und regelmäßig evaluiert werden sollte.