Erschienen in:
01.11.2012 | Originalarbeit
Mitralklappenchirurgie bei schwer verkalktem Mitralklappenanulus
Echokardiographische und klinische Evaluation im Langzeitverlauf
verfasst von:
K. Steuer, N. Papadopoulos, A. Moritz, PD Dr. M. Doss
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Ziel
Untersuchung der Ergebnisse bei Patienten mit wirksamen Mitralvitium bei schwer verkalktem Mitralring nach Dekalzifizierung und Patch-Rekonstruktion im Langzeitverlauf.
Patienten und Methoden
Von 1996 bis 2008 wurden 109 Patienten mit schwer verkalktem Mitralring aufgrund schwerer Mitralinsuffizienz (MI) oder Mitralstenose (MS) operiert. Das durchschnittliche Alter der Patienten (65 Frauen, 44 Männer) lag bei 66,4±13,8 Jahren. 53 Patienten (49%) erhielten eine Mitralklappenrekonstruktion (MKR), 56 Patienten (51%) einen Mitralklappenersatz (MKE). Bei 64 Patienten (59%) wurden Begleiteingriffe durchgeführt. Die mittlere Follow-up-Zeit betrug 96±48 Monate.
Ergebnisse
Die Früh- und Spätmortalität betrug 8,3% (9 Patienten) bzw. 25,6% (28 Patienten). Die 5-, 8- und 12-Jahres-Überlebensraten lagen bei 88,1%, 76,2% und 66,1%. Das echokardiographische Follow-up zeigte bei 4 Patienten (6%) eine Mitralinsuffizienz Grad III; keiner der Patienten hatte eine Mitralinsuffizienz Grad IV. Wir beobachteten eine signifikante Reduktion der Größe des linken Vorhofs, des LVEDD und des mittleren transvalvulären Druckgradienten. Die Freiheit von Reoperation lag nach 5 und 8 Jahren bei 96,4% bzw. 91,8%. Risikofaktoren für eine signifikant erhöhte Früh- oder Spätmortalität waren arterielle Hypertension, Diabetes mellitus, Alter über 65 Jahre, zusätzlicher Aortenklappenersatz, Begleiteingriffe, chronisches Nierenversagen sowie kardiale Dekompensation in der Vorgeschichte.
Schlussfolgerung
Die Langzeitergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine Dekalzifizierung und Patch-Rekonstruktion bei schwer verkalktem Mitralring auf zufriedenstellende Weise bei Hochrisikopatienten durchgeführt werden kann.