Erschienen in:
26.01.2024 | Migräne | CME Zertifizierte Fortbildung
Migräne und mitochondriale Erkrankungen
Energiedefizit im Gehirn
verfasst von:
Lucia Hämmerl, PD Dr. Torsten Kraya
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Mitochondriale Erkrankungen (ME) sind vielschichtige Stoffwechselerkrankungen, die durch Genmutationen hervorgerufen werden und zu einer gestörten Energiegewinnung in den Mitochondrien der Zellen führen. Dabei reicht das klinische Spektrum von schweren Multiorganaffektionen im frühen Kindesalter bis hin zu milden monosymptomatischen Verläufen im Erwachsenenalter. Betroffen sind wegen des hohen Energieverbrauchs v. a. Gehirn, Herz- und Skelettmuskulatur. Kopfschmerzen im Allgemeinen und insbesondere Migräne treten bei Patient:innen mit ME überproportional häufig auf. Im Laufe der letzten Jahre wurden Gemeinsamkeiten im Pathomechanismus von ME und Migräne in zahlreichen biochemischen, genetischen und therapeutischen Studien in den Blick genommen, deren Ergebnisse einen dysfunktionalen Energiemetabolismus mit nachweisbarer mitochondrialer Schädigung als zentralen Aspekt in der Pathogenese der Migräne vermuten lassen. Diese Erkenntnisse sind sowohl für das bessere Verständnis von primären Kopfschmerzerkrankungen und ME als auch für die Optimierung diagnostischer und therapeutischer Abläufe wertvoll und sollten in der klinischen Praxis Anwendung finden.