Erschienen in:
01.09.2017 | Computertomografie | Topic
Therapie von Thymomen und Thymuskarzinomen
verfasst von:
PD Dr. med. Michael Ried, Michael Rechenmacher, Barbara Dietl, Alexander Marx, Okka W. Hamer, Berthold Schalke, Lukas Kirzinger, Hans-Stefan Hofmann
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Thymome und Thymuskarzinome (TK) zählen zu den häufigsten primären malignen Raumforderungen im vorderen Mediastinum.
Ziel der Arbeit
In diesem Übersichtsartikel sollen insbesondere diagnostische Verfahren und multimodale Therapiekonzepte dargestellt werden.
Material und Methode
Selektive Literaturrecherche über Medline (Schlüsselwörter: thymoma, thymic carcinoma, advanced thymoma) und interdisziplinäre, klinische Erfahrungen.
Ergebnisse
Die therapeutisch und prognostisch relevante Beschreibung der Ausbreitung (Staging) von Thymomen und TK erfolgt aktuell zweigleisig nach der Masaoka-Koga- und der neuen TNM-Klassifikation, die histologische Einteilung nach der WHO-Klassifikation. Die komplette chirurgische Tumorresektion (R0) inklusive Thymus (Thymom‑/Thymektomie) ist die Standardtherapie bei primär resektablen Tumoren und der entscheidende prognostische Faktor. Bei fortgeschrittenen bzw. primär nichtresektablen Tumoren wird ein multimodales Therapiekonzept bestehend aus Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie empfohlen. Bei Patienten mit refraktären Thymomen und TK werden Immun-Checkpoint-Inhibitoren aktuell klinisch getestet.
Diskussion
Die präoperative Diagnostik bei Mediastinaltumoren umfasst die Computer- und Magnetresonanztomographie sowie die histologische Untersuchung von Stanzbiopsien, falls insbesondere Lymphome differenzialdiagnostisch in Betracht kommen. Die komplette Tumorresektion bildet bei Thymomen und TK weiterhin die Therapie der ersten Wahl. Eine interdisziplinäre Indikationsstellung und eine multimodale Behandlung in einem erfahrenen Zentrum können sowohl bei Patienten mit lokal oder pleural fortgeschrittenen Thymomen bzw. TK als auch bei Patienten mit Tumorrezidiven die Prognose verbessern.