Erschienen in:
01.12.2009 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Blutungskomplikationen unter Antikoagulanzientherapie
verfasst von:
Dr. R. Mahnel, S. Bassus, C.M. Kirchmaier
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Die Behandlung mit Antikoagulanzien stellt sowohl in der Akuttherapie der Thrombose als auch zur Prophylaxe z. B. bei chirurgischen Eingriffen eine unumstrittene Standardtherapie dar. Das größte klinische Problem der Antikoagulation besteht in dem Auftreten lebensbedrohlicher Blutungen. Das Blutungsrisiko der einzelnen Substanzen in den zugelassenen Indikationen kann zwar mittels einer engmaschigen labortechnischen Überwachung und der Einhaltung des empfohlenen therapeutischen Bereichs reduziert werden, jedoch ist das Auftreten schwerer Blutungen bei bis zu 10% der behandelten Patienten in einigen Indikationen nicht zu vermeiden. Beim Auftreten lebensbedrohlicher Blutungen sind zunächst allgemeingültige Maßnahmen zu treffen, die entsprechend der Lokalisation und der Schwere der Blutung auszuwählen sind. Im Vordergrund steht die Wiederherstellung einer suffizienten Gerinnung sowie die Kreislaufstabilisierung. Hierzu ist oft die Gabe von gerinnungsaktiven Substanzen (Fresh Frozen Plasma, Prothrombinkomplexpräparat, rekombinanter Faktor VIIa), Thrombozyten- und Erythrozytenkonzentraten sowie eine Volumensubstitution notwendig. Spezifische Antidote stehen nur bei einigen Substanzen zur Verfügung.