Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Risikofaktoren für eine verspätete oder nicht erfolgte Masernimpfung bei Kleinkindern
verfasst von:
K. Schönberger, V. Grote, R. von Kries, Dr. H. Kalies, MPH
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2009
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Zusammenfassung
Aufgrund der ungenügenden Maserndurchimpfung in Deutschland kam es in den letzten Jahren wiederholt zu Ausbrüchen. Das Ziel dieser Studie war es, Einstellungen und Überzeugungen von Eltern sowie sozioökonomische Merkmale zu identifizieren, die mit einer verspäteten beziehungsweise nicht erfolgten ersten Masernimpfung bei Kleinkindern assoziiert sind. Die in einem deutschlandweiten repräsentativen Impfsurvey erhobenen Daten umfassten detaillierte Angaben aus den Impfbüchern von 2116 Kindern (geboren zwischen dem 1. Januar 2002 und dem 31. Dezember 2004). Der Einfluss sozioökonomischer Merkmale und Einstellungen der Eltern gegenüber Impfungen wurde mittels multivariater Überlebenszeitanalyse untersucht. Nur 46,8% (95%-KI: 44,5–49,1) aller Kinder erhielten die erste Masernimpfung bis zum empfohlenen Alter von 14,9 Monaten. Neben dem Alter des Vaters bei der Geburt des Kindes und der Geburtsreihenfolge waren der Einfluss des Heilpraktikers auf die Impfentscheidung sowie elterliche Einstellungen, die auf ein mangelndes Wissen über die Bedeutung von Impfungen hindeuten, Risikofaktoren für eine verspätete Impfung. Für die geringen Masernimpfquoten in Deutschland scheint nicht die generelle Abneigung gegen Impfungen verantwortlich zu sein, sondern unzureichendes elterliches Wissen.