Erschienen in:
01.09.2005 | Leitthema: Impfungen
Durchimpfungsraten bei Kindern in Deutschland
Fortschritte und Lücken
verfasst von:
H. Kalies MSc, MPH, R. von Kries
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, bei Kindern möglichst früh hohe Durchimpfungsraten zu erreichen und geografische Ungleichheiten bei diesen zu eliminieren. Wie haben sich die Durchimpfungsraten innerhalb von 5 Jahren entwickelt? Gibt es regionale Unterschiede bei den Durchimpfungsraten?
Material und Methoden
Deutschlandweit wurden 2701 repräsentative Interviews mit Eltern von Kindern, die 6/1996–6/2003 geboren wurden, durchgeführt und der genaue Impfstatus anhand des Impfbuches abgefragt. Kinder der Geburtskohorten 6/1996–6/1998 werden mit Kindern der Geburtskohorten 6/2001–6/2003 hinsichtlich Impfstatus mit 24 Monaten und Compliance mit den Impfempfehlungen (d. h. Impfstatus zum von der STIKO empfohlenen Alter) verglichen.
Ergebnisse
Die Durchimpfungsraten im Alter von 24 Monaten haben für Polio, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B zugenommen, waren aber für die 1. Maserndosis weiterhin konstant niedrig (ca. 70%). Im Gegensatz dazu hat sich die Compliance, zu dem von der STIKO empfohlenen Zeitpunkt zu impfen, für alle Impfungen stark verbessert. Zwischen den einzelnen Bundesländern bestehen zum Teil große Differenzen bezüglich der Durchimpfungsraten.
Schlussfolgerungen
Trotz steigender Compliance mit den Impfempfehlungen gibt es weiterhin große Impfdefizite bei Kindern in Deutschland: Die schlechten Durchimpfungsraten für Masern müssen erhöht und regionale Unterschiede eliminiert werden.