Erschienen in:
02.08.2018 | Schwerpunkt
Zertifizierungen in der Kardiologie
Kontra: Das Konzept sollte verbessert werden
verfasst von:
Prof. Dr. V. Schächinger, H. M. Hoffmeister, M. A. Weber, C. Stellbrink
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Die zunehmende Komplexität und neue hochdifferenzierte Therapieverfahren in der Kardiologie machen Angebote für ein spezielles Training jenseits der Facharztweiterbildung notwendig. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie reagierte hierauf mit dem Angebot an Zertifizierungen von Ausbildungscurricula und Definition von speziellen Zentren. Standardisierung und Strukturierung in Ausbildung und Patientenbehandlung, wie sie bei Zertifizierungen gefordert werden, können hilfreich sein. Zertifizierungen können jedoch gravierende Konsequenzen für Krankenhausstruktur und ärztliche Arbeitsbedingungen mit sich bringen, deren „Nebenwirkungen“ die Behandlung von einzelnen Patienten auch wieder verschlechtern können. Diese werden im vorliegenden Artikel thematisiert mit den Fragen: Wie ist eigentlich Qualität definiert? Welchen Einfluss haben Zertifizierungen auf die kardiologische Versorgung in der Fläche sowie auf Verantwortung und Teamwork? Gibt es Interessenkonflikte bei der Erstellung von Zertifizierungen, und wie gut ist die methodische Umsetzung? Abschließend werden Vorschläge unterbreitet, was bei der Konzeption von Zertifizierungen unter den oben genannten Aspekten berücksichtigt werden sollte. Die Einbeziehung aller Kardiologen der verschiedenen Versorgungsstufen, ein einheitliches, thematisch aufeinander abgestimmtes Konzept ohne Redundanzen sowie eine klare, transparente Administrativstruktur sind dabei wichtige Voraussetzungen.