Erschienen in:
01.12.2005 | Schwerpunkt: Was ist gesichert in der Therapie?
Welche Rolle spielen die neuen Therapieoptionen in der palliativen Therapie des Kolonkarzinoms?
verfasst von:
W. Verbeek, PD Dr. U. Graeven
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2005
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Zusammenfassung
Die Therapiemöglichkeiten des metastasierten kolorektalen Karzinoms wurden im letzten Jahr durch die Zulassung der monoklonalen Antikörper Bevacizumab und Cetuximab erneut bereichert. Die Antikörper sind die ersten Vertreter zweier hochinteressanter Therapiekonzepte: der Antiangiogenese bzw. der Inhibition des Epidermal Growth Factor (EGF) Rezeptors. Bevacizumab bindet an den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor und blockiert so dessen angiogenetische Wirkung. In einer Phase-III-Studie zeigte Bevacizumab in Kombination mit 5-Fluorouracil/Folinsäure/Irinotecan (IFL) im Vergleich zu IFL sowohl eine bessere Ansprechrate (45% vs. 35%) als auch eine Verlängerung des progressionsfreien (10,6 Monate vs. 6,2 Monate) und des Gesamtüberlebens (20,3 Monate vs. 15,6 Monate). Der Antikörper Cetuximab bindet an den EGF-Rezeptor und blockiert so dessen Aktivierung durch den natürlichen Liganden EGF. Bei irinotecanrefraktären Patienten erreicht Cetuximab zusammen mit Irinotecan bei 22,5% erneut ein Ansprechen. Das progressionsfreie Überleben wurde im Vergleich zu einer Cetuximabmonotherapie (4,1 Monate vs. 1,5 Monate) signifikant verlängert. Cetuximab stellt damit eine neue Option für diese ansonsten schwer therapierbare Patientengruppe dar.