Erschienen in:
01.12.2005 | Arzneimitteltherapie
Moderne antirheumatische Pharmakotherapie
Niedermolekulare Substanzen vs. Biologicals
verfasst von:
J. Sautner, Dr. B. F. Leeb
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2005
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Zusammenfassung
Wegen der Potenz der rheumatoiden Arthritis zu Gelenkdestruktionen bzw. Organmanifestationen und des Risikos für Begleiterkrankungen besteht die Notwendigkeit einer möglichst frühzeitigen Behandlung, wofür eine rein symptomatische Therapie mit Sicherheit nicht suffizient ist. Unter den bisher verwendeten krankheitsmodifizierenden Substanzen (DMARD) kann Methotrexat als therapeutischer Goldstandard bezeichnet werden. Immer umfassendere Erkenntnisse über Zellinteraktionen, besonders zytokinmediierter Vorgänge, resultierten in neuen Therapieoptionen. Direkte Einflussnahme mittels sog. „Biologika“ auf einzelne Entzündungsmediatoren, primär Tumornekrosefaktor α (TNF-α), ermöglichte eine verbesserte Kontrolle, teilweise sogar Inhibition des Krankheitsverlaufs. Diese Präparate werden derzeit erst nach Nichtansprechen auf konventionelle DMARD eingesetzt. Unter Biologikatherapie besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen, für Exazerbation einer latenten Tuberkulose und möglicherweise für Malignome; daher besteht die unbedingte Notwendigkeit einer genauen Untersuchung vor Therapieeinleitung. Pharmakoökonomische Aspekte prägen die Diskussion um diese „neuen Rheumatherapien“. Die hohen Kosten sollten aber in Relation zur möglichen Verhinderung der negativen psychischen, sozialen und nicht zuletzt volkswirtschaftlichen Folgen der Erkrankung gesetzt werden.