Erschienen in:
22.12.2022 | Weichteiltumoren | Kasuistiken
Frühe heterotope Ossifikationen an den ehemaligen VATS-Zugangsstellen bei einem Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus
verfasst von:
Dominik Lobinger, Gudrun Groß, Andreas Hiebinger, Johannes Bodner
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Sekundärer Hyperparathyreoidismus wird gehäuft bei Patienten mit chronischem Nierenversagen im Endstadium beobachtet. Erhöhte Konzentrationen an Parathormon (PTH) können dabei zu deutlichen Störungen des Kalzium- und Phosphathaushaltes sowie des Knochenstoffwechsels führen. Ein 64-jähriger männlicher Patient mit chronischem Nierenversagen sowie bereits diagnostiziertem sekundärem Hyperparathyreoidismus wurde zur chirurgischen Therapie eines rechtsseitigen Pleuraempyems in die Abteilung für Thoraxchirurgie verlegt. Innerhalb der folgenden 3 Wochen nach der Operation wurden aufgrund von Rezidiven 2 Reeingriffe durchgeführt. Während der 2. Folgeoperation, 22 Tage nach dem Ersteingriff, wurde ein 6 × 5 cm großer subkutaner/intermuskulärer „steinharter“ Brustwandtumor an der ehemaligen subaxillären Zugangsstelle entdeckt und exstirpiert. Das subkutane Gewebe an den beiden anderen Zugangsstellen war zudem ebenfalls stark verhärtet. Histologisch wurden fokal Fibrosen, Nekrosen sowie eine ausgedehnte heterotope Ossifikation nachgewiesen. Am 11. postoperativen Tag nach dem letzten Reeingriff konnte der Patient in gebessertem klinischem Allgemeinzustand in sein Pflegeheim entlassen werden. Das reparativ-entzündliche Mikromilieu während der postoperativen Wundheilungsprozesse nach wiederholtem operativen Brustwandtrauma dürfte in Kombination mit dem unter sekundärem Hyperparathyreoidismus vorbestehend gestörten Kalzium- und Phosphathaushalt bei diesem Patienten die Entstehung der heterotopen Ossifikationen an den ehemaligen chirurgischen Zugangsstellen an der Brustwand begünstigt haben.