Erschienen in:
04.04.2024 | Vorzeitiger Blasensprung | Außer der Reihe
„Patient-reported outcomes“ in der onkologischen Versorgung – aktuelle Anwendungsfelder und Initiativen der Deutschen Krebsgesellschaft
verfasst von:
PD Dr. Christoph Kowalski, Simone Wesselmann, Birgitt van Oorschot, Bernd Alt-Epping, Clara Breidenbach, Nora Tabea Sibert, Felix Fischer, Lukas Käsmann, André Karger, Maria Margarete Karsten, Hedy Kerek-Bodden, Sabrina Sulzer, Ulrich Wedding, Ullrich Graeven
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Erfassung patient*innenberichteter Gesundheitsmerkmale, sogenannter „patient-reported outcomes“ (PRO), ist in der klinisch-epidemiologischen Forschung fest etabliert, bisher aber nur zum Teil in der onkologischen Routineversorgung angekommen. Der vorliegende Beitrag soll einen Überblick über den möglichen Nutzen und die aktuelle Nutzung von PRO in der onkologischen Regelversorgung in Deutschland geben.
Methoden
Wesentliche Begriffe werden definiert, gefolgt von einem kurzen Überblick über aktuelle Anwendungsfelder und Hürden bei der Anwendung. Dann werden Initiativen unter Beteiligung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) vorgestellt und Überlegungen zur zukünftigen Nutzung von PRO angestellt.
Ergebnisse
Die Auswahl der zu nutzenden PRO hängt vom konkreten Anwendungsfall und insbesondere dem Ziel der Erhebung ab. Wir unterscheiden grob zwei Anwendungsfelder: die individuelle Betreuung der Betroffenen und die Qualitätssicherung bzw. -entwicklung. Neben der inhaltlichen Entscheidung für den Einsatz generischer oder erkrankungsspezifischer Fragebogen ist die Wahl des Modus (vor allem papierbasiert oder online) wesentlich für die konkrete Umsetzung. Einzelne Initiativen setzen PRO bereits in der Routine ein, unter ihnen auch solche der DKG. Erschwert wird eine umfangreichere Nutzung derzeit noch durch die Kosten, den Informationsbedarf aufseiten der Nutzenden, technische Schwierigkeiten und Evidenzlücken.
Schlussfolgerung
Die Autor*innen setzen sich für eine Nutzung von PRO dort ein, wo sie die klinische Versorgung verbessern. Wir machen eine Reihe von Empfehlungen für Forschung und Praxis, unter anderem in Bezug auf weitere Wirksamkeitsuntersuchungen, die Erprobung von PRO zur Versorgungsqualitätsentwicklung und die Entwicklung und den Einsatz von Prädiktionsmodellen.