Erschienen in:
13.02.2023 | Vorhofflimmern | Ausgezeichnet
Vorhofflimmern nach herzchirurgischen Eingriffen – Zusammenfassung einer Metaanalyse
verfasst von:
Dr. med. Tulio Caldonazo, Hristo Kirov, Dobromir Dobrev, Michael A. Borger, Michael Kiehntopf, Torsten Doenst
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neu auftretendes postoperatives Vorhofflimmern ist nach herzchirurgischen Eingriffen mit einer Rate bis zu 60 % häufig. Neu auftretendes postoperatives Vorhofflimmern wurde mit frühem und spätem Schlaganfall in Verbindung gebracht, aber sein Zusammenhang mit anderen kardiovaskulären Folgen ist weniger bekannt.
Ziel der Arbeit
Die Durchführung einer Metaanalyse der Studien, in denen ein Zusammenhang zwischen neuem auftretenden postoperativen Vorhofflimmern und perioperativen und langfristigen Endpunkten in der Herzchirurgie festgestellt wurde.
Methoden
Eine systematische Recherche von Studien wurde durchgeführt, in denen die Endpunkte von herzchirurgischen Eingriffen bei Populationen mit und ohne neu auftretendes postoperatives Vorhofflimmern dargestellt wurden. MEDLINE, EMBASE und Cochrane Library wurden ausgewertet, 57 Studien (246.340 Patienten) wurden ausgewählt. Die perioperative Sterblichkeit war der primäre Outcome-Parameter. Es wurden die statistischen Methoden der inversen Varianz und ein Zufallsmodell angewendet.
Ergebnisse
Neu auftretendes postoperatives Vorhofflimmern war signifikant mit perioperativer Sterblichkeit (OR = 1,92, KI 1,58; 2,33), perioperativem Schlaganfall (OR = 2,17, KI 1,90; 2,49), perioperativem Myokardinfarkt (OR = 1,28, 1,06; 1,54), perioperativem akutem Nierenversagen (OR = 2,74, 2,42; 3,11), Krankenhausaufenthalt (SMD = 0,80, KI 0,53; 1,07) und Aufenthalt auf der Intensivstation (SMD = 0,55, KI 0,24; 0,86), Langzeitsterblichkeit (IRR = 1,54, KI 1,40; 1,69), Langzeitschlaganfall (IRR = 1,33, KI 1,21;1,46) und chronischem Vorhofflimmern (IRR =4,73, KI 3,36; 6,66) assoziiert.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass neu auftretendes postoperatives Vorhofflimmern in der Herzchirurgie mit einem erhöhten Auftreten der meisten kurz- und langfristigen kardiovaskulären unerwünschten Ereignisse verbunden ist. Die Kausalität dieses Zusammenhangs muss jedoch noch nachgewiesen werden.