Erschienen in:
01.11.2008 | Kasuistiken
Uveitis intermedia bei Morbus Whipple
verfasst von:
Dr. S. Vehr, A. Nestler, A. Schütz, U. Halm, P. Meier
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 11/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Wir berichten über einen 45-jährigen Patienten, der sich wegen einer progredienten Sehverschlechterung rechts in unserer Ambulanz vorstellte. Der Visus betrug auf dem rechten Auge 1/15 und auf dem linken Auge 0,8. In der ophthalmologischen Untersuchung zeigte sich eine beidseitige Uveitis intermedia (R>L). Zunächst wurde eine internistische und neurologische Durchuntersuchung veranlasst. Mittels Duodenalbiopsie konnte durch Nachweis Periodic-Acid-Schiff- (PAS-)positiver Makrophagen die Diagnose Morbus Whipple gestellt werden. Trotz einer spezifischen systemischen Antibiotikatherapie kam es zur Zunahme der Glaskörpertrübung und Ausbildung einer Cataracta complicata. Eine Vitrektomie mit Entfernung epiretinaler Membranen sowie Phakoemulsifikation mit Implantation einer Hinterkammerlinse wurde beidseits durchgeführt. Histologisch konnten in den epiretinalen Membranen ebenfalls PAS-positive Makrophagen nachgewiesen werden. Der Morbus Whipple ist eine schwerwiegende, seltene Systemerkrankung mit multiplen Manifestationen und sollte differenzialdiagnostisch bei einer Uveitis in Erwägung gezogen werden.