Erschienen in:
21.04.2017 | Typ-2-Diabetes | Schwerpunkt: Mikrobiom
Intestinales Mikrobiom und metabolische Erkrankungen
Von der Adipositas zu Diabetes und nichtalkoholischer Steatohepatitis
verfasst von:
Prof. Dr. S. C. Bischoff
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das intestinale Mikrobiom umfasst etwa 10 Mio. Gene, von denen viele Verdauungsenzyme codieren. Dieser Umstand erklärt tier- und humanexperimentelle Befunde, dass das intestinale Mikrobiom sich an die Nahrungsaufnahme anpasst und die Energie- und Substratgewinnung aus der Nahrung optimiert. Diese Funktion kann bei Nahrungsmangel von Vorteil sein, bei Nahrungsüberfluss kann sie Adipositas begünstigen.
Fragestellung
Die Bedeutung des intestinalen Mikrobioms in der Pathogenese der Adipositas und metabolischer Folgeerkrankungen wie Fettlebererkrankung und Diabetes mellitus Typ 2 soll anhand aktueller Literaturdaten dargestellt werden. Mögliche klinische Konsequenzen werden diskutiert.
Material und Methoden
Aktuelle Literatur zum Thema wurde ausgewählt, präsentiert und im Zusammenhang der Fragestellung diskutiert.
Ergebnisse
Das intestinale Mikrobiom spielt eine Rolle in der Pathogenese der Adipositas (durch Steigerung der Energieaufnahme) wie auch in der Pathogenese der Fettlebererkrankung und des Diabetes mellitus Typ 2 (durch Induktion einer subklinischen Entzündung nach Translokation von Lipopolysacchariden aus dem Darm und durch metabolische Dysregulation).
Schlussfolgerung
Diese Ergebnisse könnten zukünftig Bedeutung in der Diagnostik und Therapie von metabolischen Erkrankungen erlangen: diagnostisch in der Identifizierung von Risikosubgruppen, therapeutisch durch den Einsatz bekannter oder neuartiger Probiotika bzw. bakterieller Metaboliten.