Erschienen in:
01.05.2008 | Übersichten
Trauma der Halswirbelsäule
Gutachterliche Herausforderungen nach Beschleunigungsverletzung der HWS
verfasst von:
Dr. B.A. Leidel, C. Kirchhoff, S. Keßler, W. Mutschler
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
In der Literatur wird der Zusammenhang zwischen chronischen Beschwerden der Halswirbelsäule (HWS) und „Bagatellverletzungen“ kontrovers diskutiert. Als solche wird meist die Beschleunigungsverletzung der HWS interpretiert, ohne frische, sichere bildgebende nachweisbare Verletzungsfolgen an knöchernen und diskoligamentären Strukturen. Dennoch können nach „Bagatellverletzungen“ der Wirbelsäule komplexe chronische Beschwerden mit maßgeblichen dauerhaften funktionellen Einschränkungen auftreten, die die Leistungsfähigkeit bei den Betroffenen im Privat- und Erwerbsleben langfristig erheblich mindern.
Neben der diagnostischen und therapeutischen Herausforderung für den Behandelnden sieht sich der Gutachter dabei oftmals mit der Fragestellung konfrontiert, ob eine Beschleunigungsverletzung der HWS zu maßgeblichen und dauerhaften Funktionseinschränkungen mit chronischen Beschwerden führen kann. Die Datenlage in der wissenschaftlichen Literatur ist hierzu widersprüchlich.
Basierend auf der derzeitig verfügbaren internationalen Literatur wird in dem vorliegenden Artikel die Kausalität zwischen Unfallereignis mit Beschleunigungsverletzung der HWS und in der Folge auftretendem chronischen Beschwerdebild kritisch untersucht, um die Entscheidungsfindung des Gutachters in strittigen Fällen zu erleichtern und argumentativ zu untermauern.