Erschienen in:
01.10.2011 | Schwerpunkt
Schilddrüsenerkrankungen und Schwangerschaft
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. D. Führer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 10/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Jede Schwangerschaft verursacht physiologische Veränderungen des Schilddrüsenstoffwechsels, die von pathologischen Funktionszuständen abgegrenzt werden müssen. Sowohl eine Hypothyreose als auch eine Hyperthyreose können zu Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf führen und negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben. Insbesondere eine mütterliche Hypothyreose ist wegen der Gefahr irreparabler neurokognitiver Entwicklungsstörungen des Feten unter allen Umständen zu vermeiden. Autoimmunthyreopathien spielen in der Schwangerschaft eine besondere Rolle: Die Hashimoto-Thyreoiditis ist mit Fertilitätsstörungen und Fehlgeburtlichkeit assoziiert und die häufigste Ursache für eine neu manifestierte Hypothyreose in der Schwangerschaft. Der M. Basedow nimmt in der Schwangerschaft oftmals einen charakteristischen Verlauf mit Besserung der Schilddrüsenfunktion in der 2. Schwangerschaftshälfte und Exazerbation nach Entbindung. Die transplazentare Passage der mütterlichen TSH-Rezeptor-Antikörper kann zu einer fetalen bzw. neonatalen Hyperthyreose führen.