Erschienen in:
23.02.2023 | Schwerpunkt
Rhythmusstörungen
Update Ablationen und Devices
verfasst von:
Dr. med. Victoria Johnson, Dr. med. Jörn Schmitt
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Bei der invasiven Elektrophysiologie, im Speziellen bei der Ablationstherapie von Vorhofflimmern (VHF), gibt es viele technische Neuerungen. Die technisch neuartige Methode der sog. Elektroporation (Pulsed-field-Ablation, PFA) zeichnet sich durch eine schnelle und effektivere Behandlung von VHF aus. Die aktuellen Studiendaten belegen einen hohen Ablationserfolg und ein gutes Sicherheitsprofil bei der Behandlung von paroxysmalem und persistierendem VHF. Im Bereich der Radiofrequenz(RF)-Therapie von VHF ist die veränderte Form der Energieabgabe („very high-power short-duration“, vHPSD) mit guten Daten belegt und kann die Prozedurzeit verkürzen. Technische Neuerungen gibt es bei weiteren „single-shot devices“. Es gibt ein auf RF-Technik basierendes Device, das in einer ersten Studie gute klinische Ergebnisse zeigen konnte und die zielgerichtete RF-Energie-Abgabe mit den Vorteilen eines „single-shot device“ kombinieren kann. Bei ventrikulären Tachykardien gibt es Neuerungen bei Diagnosestellung und Abklärung in den neuen europäischen Leitlinien, die im August 2022 vorgestellt wurden. Diese sprechen individuelle Empfehlungen für verschiedene Formen der Kardiomyopathie aus. Bei den aktiven Rhythmusimplantaten gibt es ebenfalls technische Weiterentwicklungen: Bei der Schrittmachertherapie, konkret für das „conduction system pacing“ (CSP), gibt es Evidenz für eine gezielte Stimulation des His-Bündels oder des linken Schenkels („left bundle branch area pacing“, LBBAP). Diese Form der Stimulation ist insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz und breitem QRS-Komplex von Vorteil. Für die kabellosen Schrittmacher („leadless pacing“, LPM) gibt es inzwischen gute Langzeitergebnisse und auch einen Zweikammeransatz.