Erschienen in:
01.11.2012 | Schwerpunkt
Prävalenz der arteriellen Hypertonie in der westdeutschen Bevölkerung
Heinz Nixdorf Recall Studie
verfasst von:
Dr. M. Horacek, S. Möhlenkamp, A.A. Mahabadi, S. Churzidse, S. Moebus, K.-H. Jöckel, R. Erbel
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Regionale Unterschiede in der Hypertonieprävalenz in Deutschland konnten bereits anhand von Bevölkerungsstichproben sowohl im Ost-West- als auch im Nord-Süd-Vergleich beschrieben werden. So stellte sich im Vergleich der norddeutschen SHIP-Studie (1997–2001) mit der süddeutschen MONICA/KORA-S4-Studie (1999–2001) eine signifikant höhere altersadjustierte Prävalenz in der norddeutschen Bevölkerung dar. Die Heinz Nixdorf Recall Studie ist eine populationsbasierte prospektive Beobachtungsstudie, die Quer- und Längsschnittdaten zu Risikofaktoren, Zeichen der subklinischen Arteriosklerose und kardiovaskulären Endpunkten im Ruhrgebiet erhebt. Von den zwischen 2000 und 2003 eingeschlossenen Probanden zwischen 45 und 75 Jahren ohne bekannte koronare Gefäßerkrankung mit vollständigen Angaben zur antihypertensiven Therapie (n=4.443) wiesen 63% der Männer und 52% der Frauen eine arterielle Hypertonie auf. Niedrige Erkennungs-, Behandlungs- und Kontrollraten in Bevölkerungsstichproben sowie in aktuellen Kohorten von Patienten mit koronarer Gefäßerkrankung in Deutschland verdeutlichen die Notwendigkeit optimierter Screening-, Therapie- und Nachsorgemaßnahmen sowohl in der Primär- als auch in der Sekundärprävention. Eine erweiterte Risikostratifizierung, z. B. mittels Bestimmung der koronaren Gefäßverkalkung, könnte zu einer besseren Vorhersage des Risiko-Nutzen-Verhältnisses einer präventiven Therapieeinleitung oder -intensivierung führen.