Erschienen in:
19.09.2017 | Pneumonie | Schwerpunkt: Chronische Atemwegsinfektionen
Kriterien zur Behandlung von MRSA im Sputum?
verfasst von:
Prof. Dr. J. Lorenz, M. Unnewehr, B. Schaaf, S. Gatermann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Methicillinresistente Stämme von Staphylococcus aureus (MRSA) sind von besonderer Bedeutung in der Betreuung von Patienten mit Atemwegsinfektionen, da die Erkrankungen oft schwer verlaufen und wegen Multiresistenz schwierig zu behandeln sind. Die Inzidenz ist langsam rückläufig, aber immer noch alarmierend hoch. Neben nosokomial erworbenen Infektionen kommen auch ambulant erworbene Infektionen durch hospitalassoziierte, ambulant erworbene und selten auch tierische Stämme vor. Die nichtnosokomial erworbenen Stämme weisen andere Pathogenitätsfaktoren und ein anderes Resistenzspektrum auf und verlaufen oft bedrohlich. MRSA-aktive Antiinfektiva sind ungewohnt und haben besondere Toxizitätsmerkmale. Andererseits sind nicht alle Isolate aus Sputum von dramatischer Bedeutung: Eine Kolonisation bei Gesunden wird spontan eliminiert. Für die akute Bronchitis stehen wirksame orale Antibiotika zur Verfügung. Chronische Atemwegsinfektionen bei schweren strukturellen Schäden der Atemwege, wie bei Bronchiektasen, benötigen allerdings eine komplexe systemische und lokale Therapie zur bakteriellen Elimination.