Urämischer Pruritus

Urämischer Pruritus ist ein häufiges und oftmals quälendes Symptom bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz. Oft weist die Haut der betroffenen Patienten keine Veränderungen auf. Erst in der Folge entwickeln sich sekundäre Kratzphänomene inkl. Prurigoknoten. Die Behandlung des Pruritus ist aufgrund der unverstandenen Pathogenese und der geringen Zahl valider Studien schwierig und meist symptomatisch. Fast alle zum Einsatz kommenden Therapeutika sind für die Behandlung des chronischen Pruritus in Deutschland nicht zugelassen. Die zentralen Kalziumkanalblocker Gabapentin und Pregabalin sind als wirksame Therapeutika am besten belegt. Auch eine Fototherapie mit UV-B-Strahlung lindert in vielen Fällen den Pruritus der Patienten. Für die Wirksamkeit von Nalfurafin, einem κ‑Opioidrezeptor-Agonisten liegen kontrollierte Studien vor. Das Medikament ist zurzeit in Europa noch nicht zugelassen. Die Datenlage bezüglich einer Behandlung mit µ‑Opioidrezeptor-Antagonisten ist widersprüchlich.