Erschienen in:
01.04.2006 | Arzneimitteltherapie
Pharmakotherapie des Diabetes mellitus Typ 2
Von der glukozentrischen Tradition zum kardiovaskulären Risikomanagement
verfasst von:
S. Jacob, Prof. Dr. N. Marx
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 4/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sind nicht durch die hyperglykämische Entgleisungen, sondern durch die vaskulären Komplikationen gefährdet. Heute wird nicht mehr der erhöhte Blutzucker allein als der Hauptrisikofaktor angesehen: das kardiovaskuläre Risiko der Patienten beruht vielmehr auf wesentlich komplexeren Veränderungen. So finden sich bei diesen Patienten in der Mehrzahl der Fälle eine arterielle Hypertonie, eine Dyslipidämie, Gerinnungsstörung, Alterationen der Thrombozytenfunktion, eine endotheliale Dysfunktion und ein proinflammatorisches Milieu. Hierbei spielt das viszerale Fettgewebe und die Insulinresistenz eine besondere Rolle. Daher muss die Therapie neben der Hyperglykämie auch bei all diesen Faktoren ansetzen. Viele Studien zeigen, dass die Patienten mit Typ-2-Diabetes zumindest ähnlich wie Nichtdiabetiker von der Intervention mit Antihypertensiva, Lipidsenkern, und Acetylsalicylsäure profitieren. Die STENO-2-Studie belegt eindrucksvoll die Wertigkeit dieses multimodalen Ansatzes. Dies bedeutet aber auch ein Verlassen des „glukozentrischen“ Ansatzes.