Erschienen in:
06.07.2023 | Orthopädische Sportmedizin | Leitthema
Stressverletzungen des Knochens bei Kindern und Jugendlichen
verfasst von:
Dr. Oliver Loose, Oliver Eberhardt, Francisco F. Fernandez
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Stressverletzungen des Knochens im Kindes- und Jugendalter stellen die Folge eines Missverhältnisses von körperlicher Belastung auf das wachsende muskuloskeletale System und dessen intrinsischer Belastbarkeit dar. Insbesondere sportlich sehr aktive Kinder sind betroffen. Durch überproportionale Belastung eines gesunden Knochens treten die klassischen Stressverletzungen hauptsächlich im Bereich des Unterschenkels, des Mittelfußes und der unteren LWS auf. Auch im Bereich der Wachstumsfugen können Überlastungssyndrome vorkommen und ggf. zu Wachstumsfugenstörungen führen. Die Anamnese weist meist einen seit Längerem bestehenden Belastungsschmerz ohne Trauma auf. Im Rahmen der Differenzialdiagnose muss zunächst aufgrund der seltenen Entität überhaupt an die Stressverletzungen gedacht werden. Eine Röntgenuntersuchung kann erste Hinweise auf eine Stressreaktion zeigen. Hier muss bei auffälliger Periostreaktion auch ein malignes Geschehen in Betracht gezogen werden. Eine MRT-Untersuchung ist dann wegweisend; selten müssen Biopsien erwogen werden. Die Therapie der Stressverletzungen ist konservativ. Rezidiven sollte über Belastungssteuerung entgegengewirkt werden.