Erschienen in:
01.02.2016 | Schwerpunkt
Operative Techniken bei Mitralklappenerkrankungen
Rekonstruktion und/oder Ersatz
verfasst von:
Dr. med. T. Noack, F.-W. Mohr
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Die Mitralklappenerkrankungen zählen zu den häufigsten Herzklappenerkrankungen. Für die primäre Mitralinsuffizienz (MI) ist die chirurgische Mitralklappenrekonstruktion (MKR) die Therapie der Wahl, welche mit einem exzellenten Outcome und Langzeitüberleben in ausgewiesenen Zentren durchgeführt werden kann. Die operative Technik der MKR ist abhängig vom Pathomechanismus, von den morphologischen Dimensionen der Mitralklappe, vom operativen Risiko des Patienten sowie von der Expertise des Herzchirurgen. Die chirurgische und interventionelle Behandlung der sekundären MI ist Gegenstand anhaltender Diskussion. Hierbei sollte die moderate sekundäre MI durch eine chirurgische MKR bei gleichzeitiger Bypass-Versorgung versorgt werden. Bei schwerer sekundärer MI sollte, bei Vorhandensein von Risikofaktoren für ein mögliches Misslingen einer MKR, von vornherein ein Mitralklappenersatz (MKE) durchgeführt werden. Die selten gewordene Mitralklappenstenose sollte unter Berücksichtigung der Pathophysiologie, der Nebenerkrankungen, der notwendigen Antikoagulation sowie des Lebensalters mit einem biologischen oder mechanischen MKE behandelt werden. Des Weiteren bieten neue katheterbasierte Techniken des MKE weitere Behandlungsoptionen zur Reoperation von Hochrisikopatienten.