Erschienen in:
29.04.2022 | Schwerpunkt
Neue Optionen zur Intensivierung der lipidsenkenden Therapie
Rolle von Bempedoinsäure in der Kombinationstherapie
verfasst von:
Prof. Dr. Andrea Baessler, Prof. Dr. Marcus Fischer
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Epidemiologische, randomisierte, kontrollierte, klinische und genetische Studien belegen, dass das LDL(„low-density lipoprotein“)-Cholesterin (LDL-C) einen ursächlichen Faktor für atherosklerotische Erkrankungen darstellt. Die aktuellen ESC/EAS-Leitlinien zum Management von Dyslipidämien empfehlen für Hochrisikopatienten einen LDL-C-Zielwert von weniger als 55 mg/dl und eine mindestens 50 %ige Reduktion des LDL-C-Ausgangswertes. Leider werden diese Zielwerte im klinischen Alltag häufig nicht erreicht, wie auch jüngste Studiendaten aus EUROASPIRE oder DaVinci belegen. Daher sind Kombinationstherapien empfohlen, die, wie auch bei der Blutdrucktherapie, den Therapieerfolg verbessern können. Bempedoinsäure ist eine neue Substanz, die für eine Kombinationstherapie geeignet ist und insbesondere für Patienten mit statinassoziierten Muskelsymptomen eine Alternative darstellt und den LDL-C-Wert bei statinnaiven Patienten um etwa 25 %, zusätzlich zu Statinen um etwa 18 % senkt. In einer Fixdosiskombination mit Ezetimib kann bei statinnaiven Patienten eine LDL-C-Senkung um bis zu 45 %, zusätzlich zu Statinen um 38 % (placebokorrigiert) erreicht werden. Bempedoinsäure ist in der Regel sehr gut verträglich, kann allerdings zu einem reversiblen Anstieg der Harnsäure führen. Gelegentlich wurde eine leichte Abnahme des Hämoglobins dokumentiert. Daher wird empfohlen, in den ersten 3 Monaten nicht nur die Veränderungen der Lipidwerte, sondern auch Harnsäure und hämatologische Parameter zu kontrollieren.