Erschienen in:
01.09.2006 | Arzneimitteltherapie
Moderne pharmakologische Aspekte der Therapie des Aldosteronismus
verfasst von:
PD Dr. M. Quinkler, M. Reincke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Die Prävalenz des primären Hyperaldosteronismus liegt bei 5–10% aller Hypertoniker und damit deutlich höher als bisher angenommen. Besonders Patienten mit therapieresistenter Hypertonie haben mit bis zu 30% eine hohe Wahrscheinlichkeit an einem primären Hyperaldosteronismus zu leiden. In Deutschland sind nach aktuellen Schätzungen potenziell zwischen 1,5 und 2,5 Mio. Menschen von einem primären Hyperaldosteronismus betroffen. Damit ist neben der Diagnostik auch die Therapie des Hyperaldosteronismus von zunehmender Bedeutung. Liegt ein aldosteronproduzierendes Adenom vor, besteht die Behandlung der Wahl in der endoskopischen Adrenalektomie. Bei der häufigeren bilateralen Nebennierenhyperplasie ist die medikamentöse Therapie mit Mineralokortikoidantagonisten Therapie der ersten Wahl: 12,5–50 mg/Tag Spironolakton (alternativ bei Nebenwirkungen 50–100 mg/Tag Eplerenon). Bei nicht ausreichender Therapie werden andere kaliumsparende Diuretika, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Antagonisten hinzugenommen. Die Einstellung der medikamentösen Therapie sollte unter Elektrolyt- und Kreatininkontrollen erfolgen.