19.04.2024 | Makrohämaturie | Leitthema
Harnblasentamponade – ein urologischer Notfall
verfasst von:
Dr. Felix Steffens, PD Dr. Britta Grüne, PD Dr. Marie-Claire Rassweiler-Seyfried
Erschienen in:
Die Urologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Harnblasentamponade (HT) handelt es sich um einen urologischen Notfall, der zur klinischen Routine einer jeden Urologin/eines jeden Urologen gehört und einer umgehenden adäquaten Diagnostik und Therapie bedarf.
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit war die Vorstellung des Krankheitsbildes der Harnblasentamponade samt Ätiologie, Diagnostik und Therapie sowie Formulierung von Handlungsempfehlungen für die klinische Routine.
Material und Methoden
Die Diagnostik und Therapie der HT werden mit praktischen Handlungsempfehlungen auf Basis einer aktuellen Literaturrecherche und eines klinischen Fallbeispiels strukturiert dargestellt.
Ergebnisse
Die Harnblasentamponade stellt eine meist schmerzhafte Ausfüllung der Harnblase mit Blutkoageln im Rahmen einer Makrohämaturie dar. Zentrale Pfeiler der Diagnostik sind Anamnese, zielgerichtete körperliche Untersuchung und die Sonografie. Die Therapie stellt eine zügige Einlage eines Spülkatheters mit manueller Evakuation der Tamponade dar. Hier sollte ein Spülkatheter mit mindestens 20 Ch verwendet werden.
Schlussfolgerung
Entscheidend ist das rechtzeitige Stellen der Diagnose samt Einleitung einer Therapie. Diese umfasst in der Regel die transurethrale Kathetereinlage mit manueller Evakuation. Bei frustraner Ausräumung der Tamponade stehen weitere Maßnahmen wie die endoskopische Evakuation bzw. als Ultima Ratio die Sectio alta oder die radikale Zystektomie zur Verfügung.