Skip to main content
Erschienen in: Die Dermatologie 7/2019

13.06.2019 | Epidermolysis bullosa | Leitthema

Syndrome mit Hautfragilität

verfasst von: Dr. A. Reimer, Prof. Dr. C. Has

Erschienen in: Die Dermatologie | Ausgabe 7/2019

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Syndrome mit Hautfragilität gehören zu verschiedenen Gruppen von Genodermatosen: Epidermolysis bullosa, Ehlers-Danlos-Syndromen und Porphyrien. Dabei sind außer dem Integument auch extrakutane Organe oder Systeme primär beteiligt: Herz, Skelettmuskeln, Darm, Nieren, Leber, Gefäße oder das Skelett. Pathogenetisch sind diese Syndrome auf Verlust oder Dysfunktion von Strukturproteinen, die die mechanische Stabilität der Gewebe gewährleisten, zurückzuführen. Vom betroffenen Protein abhängig kann die Hautfragilität zu oberflächlichen Erosionen, Blasenbildung, Wunden, Wundheilungsstörungen oder Vernarbung führen. Im Rahmen der Epidermolysis bullosa gibt es einige syndromale Subtypen, z. B. Hautfragilität mit: 1) Kardiomyopathie, bei Mutationen in den Genen für Desmoplakin, Plakoglobin oder Kelch-like-Protein 24; 2) Muskeldystrophie bei Mutationen im Plektin-Gen; 3) Pylorusatresie bei Verlust von Integrin α6β4 oder Plektin; 4) primäre Nierenbeteiligung in Form eines nephrotischen Syndroms oder Malformationen bei CD151 oder Integrin-α3-Mutationen. Mutationen im Gen für Lysylhydroxylase 3 stören die posttranslationale Modifikation von Kollagenen und verursachen eine komplexe systemische Erkrankung, die der dystrophen Epidermolysis bullosa ähnlich ist. Defekte der Kollagene im Bindegewebe inklusive der Dermis führen zu verschiedenen Formen der Ehlers-Danlos-Syndrome mit Gefäß- und Gelenkbeteiligung. Schließlich sind die Porphyrien eine Gruppe komplexer metabolischer Erkrankungen mit Hautfragilität, Photosensitivität sowie auch neurologischer oder hepatischer Beteiligung. Vermutlich beruht die Pathogenese auf der Akkumulation von Häm-Vorstufen. In der Praxis sind diese Erkrankungen sehr selten. Allerdings ist es wichtig, an die mögliche syndromale Konstellation zu denken, um den Weg zur Diagnose zu verkürzen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Literatur
14.
Zurück zum Zitat Lim HW (1989) Mechanisms of phototoxicity in porphyria cutanea tarda and erythropoietic protoporphyria. Immunol Ser 46:671–685PubMed Lim HW (1989) Mechanisms of phototoxicity in porphyria cutanea tarda and erythropoietic protoporphyria. Immunol Ser 46:671–685PubMed
29.
Zurück zum Zitat Tezcan I, Xu W, Gurgey A et al (1998) Congenital erythropoietic porphyria successfully treated by allogeneic bone marrow transplantation. Blood 92:4053–4058PubMed Tezcan I, Xu W, Gurgey A et al (1998) Congenital erythropoietic porphyria successfully treated by allogeneic bone marrow transplantation. Blood 92:4053–4058PubMed
Metadaten
Titel
Syndrome mit Hautfragilität
verfasst von
Dr. A. Reimer
Prof. Dr. C. Has
Publikationsdatum
13.06.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Dermatologie / Ausgabe 7/2019
Print ISSN: 2731-7005
Elektronische ISSN: 2731-7013
DOI
https://doi.org/10.1007/s00105-019-4433-5

Weitere Artikel der Ausgabe 7/2019

Die Dermatologie 7/2019 Zur Ausgabe

Panorama Dermatologische Praxis

Panorama Dermatologische Praxis

Rezepturtipp für die Praxis aus der Praxis

Rezepturvorschläge zu Mometasonfuroat-Kombinationen

Leitlinien kompakt für die Dermatologie

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Riesenzellarteriitis: 15% der Patienten sind von okkulter Form betroffen

16.05.2024 Riesenzellarteriitis Nachrichten

In einer retrospektiven Untersuchung haben Forschende aus Belgien und den Niederlanden die okkulte Form der Riesenzellarteriitis genauer unter die Lupe genommen. In puncto Therapie und Rezidivraten stellten sie keinen sehr großen Unterschied zu Erkrankten mit kranialen Symptomen fest.

Betalaktam-Allergie: praxisnahes Vorgehen beim Delabeling

16.05.2024 Pädiatrische Allergologie Nachrichten

Die große Mehrheit der vermeintlichen Penicillinallergien sind keine. Da das „Etikett“ Betalaktam-Allergie oft schon in der Kindheit erworben wird, kann ein frühzeitiges Delabeling lebenslange Vorteile bringen. Ein Team von Pädiaterinnen und Pädiatern aus Kanada stellt vor, wie sie dabei vorgehen.

Isotretinoin: Risiko für schwere Laboranomalien „marginal erhöht“

08.05.2024 Akne Nachrichten

Die Aknetherapie mit Isotretinoin kann einen Anstieg von Leberenzymen und Blutfetten verursachen. Das Risiko für schwere Störungen ist laut einer Forschungsgruppe der Universität Lübeck aber nur marginal erhöht und auf einen engen Zeitraum konzentriert.

Darf man die Behandlung eines Neonazis ablehnen?

08.05.2024 Gesellschaft Nachrichten

In einer Leseranfrage in der Zeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology möchte ein anonymer Dermatologe bzw. eine anonyme Dermatologin wissen, ob er oder sie einen Patienten behandeln muss, der eine rassistische Tätowierung trägt.

Update Dermatologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.