Erschienen in:
18.09.2017 | Konservative Therapie | Leitthema
Midportion-Tendinopathien der Achillessehne
verfasst von:
Dr. J. Weber, T. Buchhorn
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 12/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Midportion-Tendinopathie der Achillessehne ist vor allem bei Laufsportarten ausübenden Patienten ein häufiges Krankheitsbild, welches durch eine Symptomkombination aus Schmerz und Schwellung im anatomischen Bereich 2 bis 7 cm proximal der Insertion der Achillessehne am Kalkaneus gekennzeichnet ist und häufig eine beeinträchtige körperliche Leistungsfähigkeit zur Folge hat.
Bei passender klinischer Symptomatik ist eine (Doppler‑)Sonografie bzw. eine Magnetresonanztomogramm-Untersuchung zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose hilfreich. Histopathologisch lassen sich bei einer Midportion-Tendinopathie meist degenerative Veränderungen nachweisen, welche von einer intra- und paratendinösen Entzündungsreaktion begleitet werden können.
Zur Behandlung der Midportion-Achillotendinopathie stehen sowohl nichtoperative als auch operative Verfahren zur Verfügung, wobei zunächst nichtoperative Verfahren als initiale Behandlung empfohlen werden. Die größte Evidenz konservativer Maßnahmen weisen exzentrische Behandlungsprotokolle auf, welche den Goldstandard in dieser Behandlungskategorie darstellen, gefolgt von extrakorporaler Stoßwellentherapie (ECSW) und der Injektionstherapie mit Kortikoiden.
Etwa ein Viertel aller Patienten ist aufgrund des Nichterfolgs konservativer Maßnahmen auf eine Operation angewiesen, wobei hier vor allem zwischen offenen und minimalinvasiven, teils tenoskopischen Maßnahmen unterschieden werden sollte. Diese zielen meist auf ein Débridement oder aber auf die Durchführung einer Tenotomie ab und weisen Patientenzufriedenheitsraten um 80 % auf. Die Rückkehr zum Sport bzw. zur vollen körperlichen Leistungsfähigkeit ist variabel und kann unter Umständen bei beiden Therapieregimen bis zu 18 Monate dauern.