Erschienen in:
20.02.2023 | Künstliche Intelligenz | Schwerpunkt
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Klinische Entscheidungsunterstützung in der Kardiologie
verfasst von:
Prof. Dr. Peter W. Radke
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die zunehmende Digitalisierung im klinischen Alltag zeigt sich mittlerweile in vielen Bereichen wie beispielsweise bei der elektronischen Patientenakte, telemedizinischen Anwendungen oder auch dem Einsatz von Operationsrobotik. Die schon seit Jahrzehnten vorangetriebene Entwicklung klinischer Entscheidungsunterstützungssysteme entfaltet aktuell über die Digitalisierung ihr großes Potenzial. Gerade in der kardiovaskulären Medizin gibt es bei sehr vielen Krankheitsbildern gute Evidenzen für das klinische Vorgehen. Hieraus werden jeweils aktualisierte Leitlinienempfehlungen abgeleitet. Digitale Entscheidungsunterstützungs-Apps können helfen, über eine höhere Leitlinienadhärenz mehr Sicherheit und Transparenz sowie eine bessere Behandlungsqualität zu ermöglichen. Die aktuellen technischen Entwicklungen bezüglich digitaler Entscheidungshilfen in der Medizin führen vermehrt von „wissensbasierten“ Ansätzen (z. B. Regeln aus Leitlinien) hin zu „nicht-wissensbasierten“ Systemen, die beispielsweise Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) und des Lernens von Mustern aus unterschiedlichen klinischen Datensätzen (maschinelles Lernen) nutzen. Die Anforderungen zukünftiger CDS(„clinical decision support“)-Systeme sind vielfältig und werden v. a. internationale Datenstandards und eine weitgehende Unabhängigkeit von bestehenden klinischen Informationssystemen benötigen.