Erschienen in:
01.11.2009 | Schwerpunkt
Kardiologische Diagnostik nach Schlaganfall
Was ist wirklich wichtig?
verfasst von:
Prof. Dr. U.C. Hoppe
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2009
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Zusammenfassung
Patienten mit Schlaganfall weisen häufig ähnliche Risikofaktoren wie Patienten mit koronarer Herzerkrankung auf. Die Sterblichkeit und Morbidität von Patienten mit überlebtem Schlaganfall werden entscheidend durch kardiale Erkrankungen bestimmt. Zudem beruhen ischämische Schlaganfälle nicht selten auf kardialen Embolien. Zur Risikoabschätzung und Prävention weiterer kardiovaskulärer Ereignisse ist daher eine internistisch-kardiologische Diagnostik bei Patienten mit Schlaganfall erforderlich. Im Rahmen der Laboruntersuchungen sollten die Serumglukose, die Gerinnungswerte, das Blutbild und bei klinischem Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom Marker einer Myokardischämie bestimmt werden. Zudem ist der Serumlipidstatus zur Erfassung des kardiovaskulären Risikos sinnvoll. Bei jedem Patienten mit Schlaganfall sollte ein EKG registriert werden. Bei unauffälligem Aufnahme-EKG und Verdacht auf einen thrombembolischen Schlaganfall ist darüber hinaus zur möglichen Erfassung von Vorhofflimmern ein Langzeit-EKG sinnvoll. Eine Echokardiographie sollte bei allen Patienten mit Verdacht auf thrombembolischen Schlaganfall zum Nachweis bzw. Ausschluss kardialer Emboliequellen erfolgen (intrakardiale Thromben, Klappenvegetationen, Tumore). Zudem kann echokardiographisch die Diagnose kardialer Grunderkrankungen gestellt werden, die die Prognose von Schlaganfallpatienten wesentlich beeinflussen.