Erschienen in:
01.08.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
ICD-Therapie
Wie viel ist evidenzbasiert?
verfasst von:
Dr. M. Roser, S. Götze
Erschienen in:
Die Kardiologie
|
Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Der plötzliche Herztod („sudden cardiac death“, SCD) stellt eine der häufigsten Todesursachen in den Industrienationen dar. Wenngleich die zuverlässige Vorhersage des SCD als Voraussetzung für eine effektive Prävention und Therapie zu fordern ist, so gelingt die Definition harter Kriterien hierfür bislang nur unvollständig. Eine Vielzahl klinischer Studien hat die Bedeutung implantierbarer Kardioverterdefibrillatoren (ICDs) in der Prävention des SCD untersucht und neben dem unbestrittenen Wert der ICD-Therapie in der Sekundärprävention auch einen signifikanten Überlebensvorteil bei herzinsuffizienten Patienten mit ischämischer oder nichtischämischer Kardiomyopathie und eingeschränkter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (EF) durch ICDs belegt. Derzeit helfen nationale und internationale Leitlinien bei Standardindikationen zur ICD-Implantation bei Patienten mit bekannten strukturellen oder hereditären Herzerkrankungen, die mit einem erhöhten SCD-Risiko assoziiert sind. Dennoch wissen wir, dass unsere derzeitigen Strategien bei der Patientenauswahl zur ICD-Therapie unvollkommen sind und eine erhebliche Zahl von Hochrisikopatienten nicht berücksichtigen. In jedem Fall sollte eine bestmögliche individuelle Risikoeinschätzung erfolgen, um eine optimale SCD-Prävention ohne unnötige Aggregatimplantationen zu erreichen.