Erschienen in:
15.03.2023 | Hodgkin-Lymphom | Fokus
Moderne Radiotherapie beim Hodgkin-Lymphom
Überlegungen zu einer personalisierten Planung
verfasst von:
Michael Oertel, Christian Baues, Michael Fuchs, Niklas Benedikt Pepper, David Rene Steike, Peter Borchmann, Univ.-Prof. Dr. Hans Theodor Eich
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Radiotherapie ist ein integraler Bestandteil der Behandlung des Hodgkin-Lymphoms in den frühen Stadien. Angesichts der sehr guten Langzeitprognose ist die zusätzliche (Radio‑)Therapie gegenüber potenziellen (Langzeit‑)Toxizitäten kritisch abzuwägen, sodass eine individualisierte Risikoanalyse sinnvoll erscheint.
Material und Methoden
Im November 2022 erfolgte eine selektive Literaturrecherche zur Radiotherapie mediastinaler Lymphome mit Fokus auf Bestrahlungstechniken und -konzepten. Hierbei wurden die Erfahrungen der German Hodgkin Study Group sowie anderer Studiengruppen zusammengefasst.
Ergebnisse
Das aktuelle Bestrahlungskonzept ist die Involved-Node- bzw. Involved-Site-Radiotherapie, die eine Individualisierung der Bestrahlungsfelder ermöglicht. Bei der Behandlung des Mediastinums ist die Durchführung in tiefer Inspiration sinnvoll. Eine generelle Empfehlung für eine definierte Bestrahlungstechnik existiert nicht; diese sollte durch Vergleichsplanung ermittelt werden. Dosimetrische Analysen zeigen die insgesamt niedrige Exposition thorakaler Risikoorgane auf, die jedoch je nach Befallsmuster des Lymphoms stark variieren kann.
Diskussion
Schon jetzt existieren mögliche Strategien der Individualisierung der Bestrahlungsplanung, die situations- und patientenadaptiert eingesetzt werden sollten. Weitere Entwicklungen mittels künstlicher Intelligenz und gepoolter Datenbankanalysen können helfen, die Risikoabschätzung weiterzuentwickeln.