Skip to main content
Erschienen in: Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie 2/2024

Open Access 02.10.2023 | Herzinsuffizienz | Übersichten

Kardiale Xenotransplantation in Deutschland

Vom Konsens zur Klinik

verfasst von: Dr. Christine-Elena Kamla, Matthias Längin, Bruno Reichart, Eckhard Wolf, Joachim Denner, Jan-Michael Abicht, Georg Marckmann, Paolo Brenner, Stefan Blesse, Sebastian Michel, Christian Hagl

Erschienen in: Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie | Ausgabe 2/2024

Zusammenfassung

Eines der größten Probleme der deutschen Transplantationsmedizin ist der eklatante Organmangel. Insbesondere Spenderherzen sind Mangelware, und zahlreiche schwer kranke Patienten versterben auf der Warteliste für ein neues Herz. Zu den alternativen Therapiemöglichkeiten der terminalen Herzinsuffizienz gehört neben der allogenen Transplantation die Implantation eines ventrikulären Unterstützungssystems, dessen Langzeitanwendung jedoch mit schwerwiegenden Komplikationen vergesellschaftet ist und das auch nicht für jeden Patienten infrage kommt. Daher rückt insbesondere in diesem Bereich die Transplantation xenogener Organe, in diesem Fall von genmodifizierten Schweinen, immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Im März 2023 fand ein Treffen zum Thema „kardiale Xenotransplantation“ statt, an dem Vertreter zahlreicher Transplantationszentren Deutschlands teilnahmen. Dieser Beitrag stellt eine Übersicht aller angesprochenen Themen dar, u. a. der notwendigen präklinischen Vorbereitungen, der Indikationen, der Limitationen und der geltenden Regularien.
Hinweise
QR-Code scannen & Beitrag online lesen
Am 03.03.2023 nahmen insgesamt 35 chirurgische Vertreter aller derzeit aktiven deutschen Herztransplantationszentren (s. Addendum) an einem interaktiven Workshop in München zu dem Thema „Xenotransplantation“ teil. Ziel der Veranstaltung war es, zunächst einen Wissenstransfer aller Beteiligten herbeizuführen, um am Ende den aktuellen Stand der Xenotransplantation zu definieren sowie die Möglichkeiten, aber auch die potenziellen Risiken zu analysieren.

Interaktiver Workshop

Entsprechend dem Ziel des interaktiven Workshops erfolgten auf Basis kondensierter Impulsvorträge durch Sonderforschungsbereichmitglieder des Transregio-Programms 127 „Biologie der xenogenen Zell- und Organtransplantation – vom Labor in die Klinik“ (DFG-Transregio-SFB 127) lebhafte Diskussionen zu verschiedenen Aspekten: Neben einer Übersicht zum aktuellen Stand der tierexperimentellen Forschung lagen die Schwerpunkte auf Fragen zu Abstoßung und Immunsuppression, der potenziellen Übertragung pathogener Keime und der Generierung optimierter genmodifizierter Spenderschweine. Den Abschluss bildeten die ethischen Aspekte dieser Thematik sowie die Darstellung der in Zukunft bestehenden Möglichkeiten und noch zu überwindenden Hürden einer ersten klinischen Studie. In diesem Zusammenhang wurde darüber hinaus über die Pros und Contras eines möglichen „Heilversuchs“, einschließlich der Problematik der idealen Patientenauswahl, diskutiert.

Warum xenogene Herztransplantation?

Am 01.03.2023 befanden sich in Deutschland ca. 9500 Patienten auf einer Warteliste für eine allogene Transplantation. Bei Spenderzahlen unter 1000/Jahr in Deutschland über die letzten Jahre und 3 bis 3,5 gespendeten Organen/Spender resultiert daraus ein eklatanter Organmangel in allen Bereichen. Trotz wiederholten Aufklärungskampagnen kam es zuletzt erneut zu einer negativen Entwicklung der Spenderzahlen in Deutschland (Abb. 1), und es existiert aktuell – auch aufgrund des gescheiterten Versuchs der Implementierung der Widerspruchslösung und der fehlenden Legalisierung einer Organspende nach anhaltendem Herz-Kreislauf-Stillstand – keine zufriedenstellende Lösung für das Problem.
Im Bereich Herztransplantation kam es in den letzten 2 Jahren zu keinem signifikanten Rückgang der Spenderzahlen (Abb. 2), dennoch besteht auch hier weiterhin eine signifikante Diskrepanz zwischen Bedarf und Angebot.
Für allogene Herztransplantationen besteht eine signifikante Diskrepanz zwischen Bedarf und Angebot
Bei zahlreichen Patienten kommt es während der Wartezeit zu einer signifikanten klinischen Zustandsverschlechterung, sodass sie als nicht mehr transplantabel eingestuft werden oder an ihrer Grunderkrankung versterben (Abb. 3).
Werden die Alternativen zur allogenen Transplantation betrachtet, stehen aktuell primär mechanische Herzunterstützungssysteme zur Verfügung. Diese haben sich über die Jahre zwar deutlich verbessert, dennoch gilt die Transplantation aufgrund der geringeren Komplikationsraten (weniger Infektionen, Thrombosen, Blutungen) und der besseren langfristigen Lebensqualität weiterhin als „Goldstandard“ der Therapie der terminalen Herzinsuffizienz. Das „total artificial heart“ als kompletter Herzersatz ist derzeit weiterhin in der Erprobung, jedoch weit entfernt von einer routinemäßigen Anwendung.
Somit scheint die Transplantation xenogener Organe, in diesem Fall von genmodifizierten Schweinen in Menschen, ein attraktiver Therapieansatz – im Sinne eines biologischen und definitiv „physiologischeren“ Herzersatzes zu sein.

Experimentelle Basis und Generierung von Spendertieren

Seit Jahrzehnten arbeiten verschiedene internationale Arbeitsgruppen an den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implementierung des xenogenen Herztransplantationsverfahrens in die Klinik [2]. Während in der Initialphase Primaten als Organspender verwendet wurden, hat sich das Schwein aufgrund seiner anatomischen Nähe zum Menschen, aber auch aus ethischen Gründen wegen der Jahrhunderte langen Akzeptanz als Nutztier, durchgesetzt. Dazu sind genetische Modifikationen notwendig: um die gefürchtete hyperakute Abstoßung zu überwinden, werden Gene verantwortlich für schädliche Zuckermoleküle an Zelloberflächen mit der „Genschere“ CRISPR/Cas9 entfernt („Knock-outs“). Außerdem ist eine Verhinderung der Komplementaktivierung durch Genmodifikation ausschlaggebend für die Vermeidung einer unkontrollierten Gerinnungsstörung, die meistens durch die Unverträglichkeit der beiden Spezies (Schwein und Primat/Mensch) hervorgerufen wird. Diese genetischen Veränderungen gehören zu den Voraussetzungen, um ein immunsuppressives Regime zu schaffen, das für den Menschen langfristig tolerabel ist. Ein allgemein gültiger Konsens zwischen den Forschergruppen bezüglich der notwendigen Zahl von Genmodifikationen besteht aktuell nicht. Die „Münchener Strategie“ beruht auf der Meinung, dass eine zu große Zahl genetischer Veränderungen die Tiere empfindlicher machen und die Zucht erschweren würde: Die bereits vorhandene präklinische Erfahrung lehrt, dass 5 genetische Modifikationen für eine klinische Anwendung ausreichend sein könnten.
Um der Problematik des überschießenden Wachstums der Deutschen Landrassenschweine entgegenzuwirken (Körpergewicht: 300 kg; Herzgewicht 1 kg) muss der Fokus auf der Nutzung kleinerer Rassen liegen, z. B. den Auckland Island Schweinen; diese haben ein Endgewicht zwischen 70 und 90 kg, ideal für erwachsene menschliche Empfänger. Bis diese Tiere vollständig genverändert zur Verfügung stehen, erscheint im präklinischen Bereich die Gabe von Rapamycin als Wachstumshemmer sinnvoll.
Für die Schaffung eines immunsuppressiven Regimes könnten 5 genetische Modifikationen ausreichen
Eine Herde von Auckland-Island-Schweinen mit entsprechenden gentechnischen Merkmalen wird derzeit herangezüchtet und steht in naher Zukunft zur Verfügung (Abb. 4).
Für die klinische Anwendung ist eine „Designated-pathogen-free“(DPF)-Einheit eine Conditio sine qua non; DPF bedeutet, dass Organe dieser Tiere keine krankheitserregenden Mikroorganismen übertragen.

Chirurgische Besonderheiten

Die chirurgischen Techniken, einschließlich der Organprotektion mit kontinuierlicher Kaltperfusion bis zur Implantation [3, 4], gelten in erfahrenen Händen als etabliert. Nach ersten Versuchen im heterotop thorakalen Modell [5], wird nun die orthotope Transplantation als Destinationstherapie bevorzugt. Darüber hinaus ist ein Einsatz dieses Verfahrens als Überbrückung zum allogenen Ersatz („bridge to allotransplant“) vorstellbar. Aus immunologischer Sicht halten Experten dies für unkritisch [6].
Mögliche Indikationen für eine Xenotransplantation könnten bestehende Kontraindikationen gegen ein mechanisches Herzunterstützungssystem sowie eine zu erwartende verlängerte Wartezeit auf eine Allotransplantation sein. Auch junge (pädiatrische) Patienten nach Norwood-Palliationen mit rechtsseitig univentrikulärem Herzen könnten als Kandidaten für eine Xenotransplantation in Erwägung gezogen werden.
Beschluss der Workshop-Teilnehmer.
Zum Ende des Workshops wurde beschlossen, potenzielle Empfänger für ein kardiales Xenotransplantat in allen deutschen Zentren zu identifizieren und eine gemeinsame deutsche Liste zu erstellen, die bereits frühzeitig im Vorfeld mit der lokalen Münchner Ethikkommission und den Experten des Paul-Ehrlich-Instituts, dem deutschen Vertreter der Regulationsbehörde European Medicines Agency (EMA), abgestimmt wird.

Immunsuppression

Nach einer Xenotransplantation kommt es, ähnlich den Mechanismen der Allotransplantation, zu einer Aktivierung des unspezifischen und spezifischen Immunsystems. Präklinische Versuche haben früh ergeben, dass eine Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Xenotransplantation mit klassischen Immunsuppressiva allein nicht zu erreichen ist [7].
In Tierversuchen hat sich gezeigt, dass eine auf der CD40/CD40L-Kostimulationsblockade basierende Immunsuppression, ergänzt um eine Induktionstherapie gegen B‑ und T‑Zellen (z. B. mit Rituximab und Antithymozytenglobulin) sowie eine Erhaltungstherapie mit Mycophenolat-Mofetil (MMF) und niedrig dosierten Steroiden, der Schlüssel zum Langzeitüberleben ist [4, 8]. Der genaue Wirkmechanismus der CD40/CD40L-Kostimulationsblockade in der Xenotransplantation ist noch nicht vollständig geklärt; u. a. werden die Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen (IL‑6, IL-2) und die T‑Zell‑/B-Zell-Interaktion gehemmt, wodurch letztendlich sowohl humorale und als auch zelluläre Abstoßungsreaktionen verhindert werden. Im Tiermodell konnte außerdem die Entwicklung von Immuntoleranz über die Induktion von regulatorischen T‑Zellen gezeigt werden [9, 10].
Aktuell wird präklinisch ein chimärischer Maus‑/Rhesusaffen-Anti-CD40-Antikörper (Ak, Massachusetts General Hospital, Boston, USA) verwendet, der für eine klinische Anwendung nicht geeignet ist. Dafür gibt es mittlerweile humanisierte Anti-CD40-Ak (KPL-404; Fa. Kiniksa Pharmaceuticals, Lexington, MA, USA) und Anti-CD40L-Ak (TNX-1500; Fa. Tonix Pharmaceuticals, NY, USA). Beide Antikörper befinden sich derzeit in der Zulassungsphase.

Xenozoonosen

Zu den möglichen Komplikationen nach einer Xenotransplantation gehört die Übertragung von porcinen krankheitserregenden Mikroorganismen auf den Organempfänger. In diesem Zusammenhang sind v. a. die porcinen endogenen Retroviren (PERV) in den Fokus der Wissenschaft geraten. Die PERV werden als provirale Sequenzen in das Erbgut der Schweine eingebaut, können als infektiöse Viruspartikel freigesetzt werden und könnten Tumoren und eine erworbene Immunschwäche im Empfänger hervorrufen (Übersicht: [11]).
Nach mehreren Transplantationen von porcinen Herzen und Nieren in nichthumane Primaten hat sich gezeigt, dass die Übertragung des porcinen (P)CMV von klinischer Signifikanz ist und schließlich zu einer relevanten Limitierung der Überlebensdauer der Transplantate führt (Übersicht: [12]).
Eine PCMV-Übertragung geht mit einer relevanten Limitierung der Transplantatüberlebensdauer einher
Im klinischen Fall von „Mr. Bennett“, dem ersten Empfänger eines genmodifizierten Schweineherzens, wurde das PCMV wegen einer nicht ausreichend sensitiven Nachweismethode im Spenderschwein nicht detektiert und auf den Patienten übertragen. Das Virus replizierte sich im transplantierten Herzen, sodass in der Folge im Empfänger eine hohe Viruslast festgestellt wurde. Herr Bennett verstarb am 08.03.2022, 60 Tage nach seiner Herztransplantation, an kardialem Versagen, am ehesten auf dem Boden der PCMV-Infektion. Eine schwere Abstoßungsreaktion konnte ausgeschlossen werden.
Zum besseren Verständnis ist allerdings wichtig zu betonen, dass das PCMV nur entfernt mit dem humanen Zytomegalievirus (HCMV) verwandt ist. Es ist ein porcines Roseolovirus (PRV) und eng verwandt mit den humanen Herpesviren (HHV)6A, 6B und 7, mit denen fast jeder Mensch infiziert ist.
Obwohl es bisher noch keinen Beweis gibt, dass PCMV menschliche Zellen oder Zellen des Empfängers infizieren kann, ist eine Anpassung des Virus an den neuen Wirt nicht auszuschließen – ähnlich wie bereits für einige Herpesviren beschrieben. Aktuell wird von einem direkten Einfluss des Virus auf das Immunsystem und die Endothelzellen des Organempfängers ausgegangen, wodurch es zu Zytokinausschüttungen, Gerinnungskomplikationen und letztendlich zum Multiorganversagen kommen kann [13].
Da es kein Vakzin und keine effektive medikamentöse Therapie gibt, kommen für einen klinischen Einsatz nur sicher pathogenfreie Schweine zur Auswahl. Das Screening basiert auf Testungen mithilfe der „polymerase chain reaction“ (PCR) und v. a. dem Nachweis von Antikörpern. Entsprechende „standard operating procedures“ (SOP) liegen vor, allerdings muss auf die korrekte Probenentnahme und die Auswahl des richtigen Zeitpunkts für die Entnahme geachtet werden [14]. Eliminierungsprogramme umfassen die Zucht von PCMV-negativen Tieren oder aber die frühzeitige Trennung der Ferkel von der Muttersau („early weaning“; [15]).
Im Fall der PERV ist die Verwendung von Genscheren zur Elimination der integrierten Viren angedacht. Die Notwendigkeit eines solchen Verfahrens ist jedoch noch nicht bewiesen, da eine Übertragung von PERV weder klinisch noch präklinisch nachgewiesen werden konnte. Dennoch werden PERV-C-freie Tiere bevorzugt, weil damit eine potenziell risikoreiche Rekombination PERV-A/C unmöglich wird. In allen Fällen ist eine entsprechende Isolation der Spendertiere in einer DPF-Einheit notwendig.

Ethische Aspekte

Es existieren zahlreiche Abhandlungen zu ethischen Überlegungen im Rahmen der allogenen Transplantation sowie der Organspende. Für die Xenotransplantation sind die Berichte limitiert, konzentrieren sich aber im Sinne eines Pathozentrismus (Vermeidung von Leid als Maßstab für die Bewertung von Handlungen) im Wesentlichen auf die Abwägung zwischen Nutzen für den Menschen und Belastung, Gefahren oder auch das Leiden für die Tiere.
Der erwartete Nutzen einer Xenotransplantation liegt, neben der verbesserten Lebenserwartung und Lebensqualität, in einer signifikanten Reduktion der Wartezeit auf ein allogenes Spenderorgan und entspricht dem Prinzip der Fürsorge bzw. des Wohltuns. In Kombination mit dem Nichtschaden durch verbesserte Operationstechniken, einer verträglicheren Immunsuppression und der effektiven Vermeidung von Xenozoonosen bestehen keine Einwände gegen einen potenziellen Nutzen des Empfängers. Bezüglich möglicher psychologischer Auswirkungen ist eine Evaluation erforderlich, allerdings zeigen Umfragen bei Patienten auf der Warteliste eine positive Grundhaltung zum Therapieansatz. Zweifelsfrei muss die Patientenautonomie erhalten bleiben, und eine Aufklärung über die fehlenden Erfahrungen beim Menschen erfolgen.
Für die Tiere bestehen im Rahmen der notwendigen präklinischen Testung zweifelsfrei hohe Belastungen, allerdings sind die Zahlen limitiert und der potenzielle Nutzen für die Patienten wird als überproportional gewertet. Für die spätere Zucht der Tiere als Organspender müssen die Haltungsbedingungen optimal sein, werden aber schon aufgrund der notwendigen Ausstattungs- und Hygieneansprüche zweifelsfrei der klassischen Masthaltung überlegen sein. Somit existieren keine kategorischen, am Tierwohl orientierten Argumente gegen die Durchführung einer Xenotransplantation, allerdings hängt die ethische Vertretbarkeit immer auch von den Anwendungsbedingungen ab.
Es existieren keine kategorischen, am Tierwohl orientierten Argumente gegen die Xenotransplantation
Letztlich muss zur Thematik der Xenotransplantation kein Konsens innerhalb der Gesellschaft vorliegen. Vielmehr handelt es sich aus ethischer Sicht um eine Thematik der Betroffenen nach umfassender und ausreichender Aufklärung. Trotzdem erscheint es zur Vermeidung der Weitergabe von „gefährlichem“ Halbwissen sinnvoll, die Gesellschaft im Rahmen der Transplantationsproblematik für dieses Thema zu sensibilisieren [16].

Heilversuch vs. Pilotstudie und regulatorische Voraussetzungen

Es wurden die Voraussetzungen für einen Heilversuch dargestellt; dieser betrifft schwer kranke Einzelfälle ohne reelle Chance auf ein allogenes Transplantat oder sonstige zugelassene Therapiemaßnahmen. Die Haftung für den Heilversuch liegt ausschließlich beim Behandlungsteam. Ein Heilversuch ist keine klinische Prüfung; eine klinische Studie bedarf vor Beginn einer behördlichen Genehmigung. Werden Heilversuche in großer Zahl durchgeführt und in der Summe ausgewertet (die Zahl ist nicht definiert), handelt es sich gemäß dem Arzneimittelgesetz um eine klinische Studie. Nur auf Grundlage der Daten von klinischen Studien ist später eine Zulassung möglich. Aus diesen Gründen wird bereits für die erste Transplantation der formale Rahmen einer klinischen Studie bevorzugt. Dies gilt auch deshalb, weil es sich für alle Beteiligten um regulatorisches Neuland handelt – auch für die Behörde (hier das Paul-Ehrlich Institut, PEI), die die klinische Studie genehmigen muss. Aus diesem Grund besteht eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem PEI in der Vorbereitung der ersten Studie und für deren Registrierung in dem europäischen Clinical Trial Information System (CITIS).
Die Frage, ob es sich bei dem Transplantat um ein Arzneimittel oder um ein Medizinprodukt handelt, wird noch zu bestimmen sein; Präzedenzfälle gibt es keine. Blutegel z. B. als lebende Tiere, werden für die medizinische Anwendung in der EU als Arzneimittel betrachtet, in den USA als Medizinprodukt. Das Regelwerk für die Prüfung von Arzneimitteln ist ausgelegt für definierte chemische Substanzen und Peptide, Proteine, Oligonukleotide (u. a.), nicht jedoch für Organe oder lebende Tiere. Die einzige verfügbare EU-Richtlinie (Guideline on xenogenic cell-based medicinal products [17]) der Europäischen Agentur für Arzneimittel (EMA) spricht lediglich von zellbasierten Produkten, nicht jedoch von Organen. Das Regelwerk für die Prüfung von Arzneimitteln sieht vor, den Wirkstoff sowie das daraus resultierende Arzneimittel zu identifizieren und zu benennen – hier sind kreative, aber wissenschaftlich fundierte Lösungen gefordert. Eine erfolgreiche Testung im Affen (präklinische Situation), ein validierter „Herstellungsprozess“ des Herzens mit den richtigen und validierten In-Prozess-Kontrollen, wie für jedes Arzneimittel selbstverständlich, dies muss jetzt aufgesetzt werden für ein lebendes Tier, die schlussendliche Organentnahme und für das Organ. Diese Thematik und die daraus resultierenden technischen und regulatorischen Fragestellungen sind weltweit noch nicht bearbeitet worden. In Zusammenarbeit mit Experten der Arzneimittelzulassung im Team und im Dialog mit dem PEI werden hierzu Lösungen erarbeitet.
Infobox Addendum – Teilnehmer des Workshops
Abteilung für Herzchirurgie, Kerckhoff-Klinik GmbH Bad Nauheim
Prof. Dr. Yeong-Hoon Choi
Dr. Nemanja Zugic
Klinik für Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie, Herz und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen
Prof. Dr. Jan Gummert
Prof. Dr. René Schramm
Deutsches Herzzentrum der Charité Berlin
Prof. Dr. Christoph Knosalla
Freie Universität Berlin
Dr. Joachim Denner
Herzzentrum Dresden
Dr. Stefan Brose
Prof. Dr. med. Sems Malte Tugtekin
Pascal Tugtekin
Klinik für Herzchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf
Prof. Dr. Artur Lichtenberg
Prof. Dr. Udo Boeken
Herzchirurgische Klinik, Uniklinikum Erlangen
Prof. Dr. Christian Heim
Kinderherzchirurgische Abteilung, Uniklinikum Erlangen
Prof. Dr. Oliver Dewald
Dr. Ariawan Purbojo
Klinik für Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie, Universitätsmedizin Essen
Prof. Dr. Arjang Ruhparwar (seit 01.04.2023 Klinik für Herz‑, Thorax‑, Transplantationschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover)
PD Dr. Bastian Schmack (seit 01.04.2023 Klinik für Herz‑, Thorax‑, Transplantationschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover)
Universitäts-Herzzentrum Freiburg/Bad Krozingen
Prof. Dr. Martin Czerny
PD Dr. David Schibilsky
Klinik für Herz‑, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Göttingen
Prof. Dr. Ingo Kutschka
Herzchirurgische Abteilung, Asklepios Klinik St. Georg Hamburg
Prof. Dr. Michael Schmoeckel (seit 15.07.2023 Herzchirurgische Klinik, Klinikum der Universität München)
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. Hermann Reichenspurner
PD Dr. Alexander Bernhard
Klinik und Poliklinik für Kinderherzmedizin und EMAH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. Michael Hübler
Dr. Samira Hübler
Klinik für Herz‑, Thorax‑, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
Prof. Dr. Axel Haverich
Dr. Tobias Goecke
Klinik für Herzchirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg
PD Dr. Rawa Arif
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. Torsten Doenst
PD Dr. Gloria Färber
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Prof. Dr. Jochen Cremer
Prof. Dr. Assad Haneya
Paul-Ehrlich Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Langen
Prof. Dr. rer. nat. Ralf Tönjes
Herzzentrum Leipzig
Dr. Uwe Schulz
Klinikum der Universität München
Prof. Dr. Christian Hagl
Prof. Dr. Bruno Reichart
PD Dr. Jan-Michael Abicht
Dr. Michael Bender
Prof. Dr. Paolo Brenner
PD Dr. Alexey Dashkevich
Dr. Carola Grinninger
Dr. Christine-Elena Kamla
PD Dr. Matthias Längin
Prof. Georg Marckmann
Dorothea Marquardt
PD Dr. Sebastian Michel
Dr. Daniel Reichart
Prof. Dr. Eckhart
Granzer Regulatory Consulting & Services, München
Dr. Stefan Blesse
Klinik und Poliklinik für Herz‑, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
Prof. Dr. Christof Schmid
PD Dr. Simon Schopka

Resümee

Im Rahmen der intensiven Diskussion bestand innerhalb der Gruppe Einigkeit, dass die Etablierung der klinischen Xenotransplantation ein Leuchtturmprojekt innerhalb der deutschen Herzchirurgie sein könnte. Zahlreiche experimentelle Untersuchungen in den letzten Jahren haben gerade in Deutschland zu einer Reihe von Problemlösungen beigetragen [2, 4]. Neben einer verbesserten Organprotektion scheint durch die Genmodifikation und die Neuzusammenstellung der Immunsuppressiva eine langfristige Abstoßungstherapie klinisch durchführbar. Die gefürchtete hyperakute Abstoßung ist nicht mehr limitierend; das überschießende Größenwachstum der Schweine kann durch die Auswahl einer kleinen Schweinerasse, wie der Auckland-Island-Tiere, verhindert werden. Wichtig ist eine sachgerechte Aufzucht, die eine Übertragung krankheitserregender Mikroorganismen ausschließt. Eine Herausforderung stellt noch die sichere Bereitstellung und Finanzierung einer ausreichenden Zahl von Spendertieren dar. Um das klinische Xenotransplantationsprojekt weiter voranzutreiben, ist eine konsequente und einheitliche Außendarstellung gegenüber Fachleuten, Journalisten und der Gesellschaft notwendig. In diesem Sinne werden Ausschnitte aus diesem Positionspapier in der kardiologischen Fachzeitschrift Cardio News veröffentlicht, um das kardiologisch-internistische Publikum besser erreichen und informieren zu können.
Beschluss der Workshop-Teilnehmer.
Es soll eine Steuerungsgruppe von Interessierten zur Thematik etabliert werden. Koordination, Organisation und Strukturierung einer klinischen Pilotstudie, die einem Heilversuch vorgezogen wird, erfolgen über die Münchner Arbeitsgruppe der LMU.

Fazit für die Praxis

  • Die Etablierung der klinischen Xenotransplantation könnte ein Leuchtturmprojekt innerhalb der deutschen Herzchirurgie sein.
  • Die gefürchtete hyperakute Abstoßung ist kein limitierender Faktor mehr. Durch verbesserte Organprotektion, Genmodifikationen und die Neuzusammenstellung der Immunsuppressiva erscheint eine langfristige Abstoßungstherapie klinisch durchführbar.
  • Eine Herausforderung stellt noch die sichere Bereitstellung und Finanzierung einer ausreichenden Zahl von geeigneten Spendertieren dar.
  • Um das klinische Xenotransplantationsprojekt weiter voranzutreiben, ist die konsequente und einheitliche Außendarstellung gegenüber Fachleuten, Journalisten und der Gesellschaft notwendig.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

C.-E. Kamla, M. Längin, B. Reichart, E. Wolf, J. Denner, J.-M. Abicht, G. Marckmann, P. Brenner, S. Blesse, S. Michel und C. Hagl geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Unsere Produktempfehlungen

Die Chirurgie

Print-Titel

Das Abo mit mehr Tiefe

Mit der Zeitschrift Die Chirurgie erhalten Sie zusätzlich Online-Zugriff auf weitere 43 chirurgische Fachzeitschriften, CME-Fortbildungen, Webinare, Vorbereitungskursen zur Facharztprüfung und die digitale Enzyklopädie e.Medpedia.

Bis 30. April 2024 bestellen und im ersten Jahr nur 199 € zahlen!

Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie

Print-Titel

• State-of-the-Art-Chirurgie von der Indikation bis zur Nachbehandlung

• Aktuelle chirurgische und technologische Trends und neue Forschungsrichtungen

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

Literatur
2.
Zurück zum Zitat Reichart B et al (2023) Cardiac xenotransplantation: from concept to clinic. Cardiovasc Res 118(18):3499–3516CrossRefPubMed Reichart B et al (2023) Cardiac xenotransplantation: from concept to clinic. Cardiovasc Res 118(18):3499–3516CrossRefPubMed
3.
Zurück zum Zitat Steen S et al (2016) Safe orthotopic transplantation of hearts harvested 24 hours after brain death and preserved for 24 hours. Scand Cardiovasc J 50(3):193–200CrossRefPubMedPubMedCentral Steen S et al (2016) Safe orthotopic transplantation of hearts harvested 24 hours after brain death and preserved for 24 hours. Scand Cardiovasc J 50(3):193–200CrossRefPubMedPubMedCentral
4.
Zurück zum Zitat Längin M et al (2018) Consistent success in life-supporting porcine cardiac xenotransplantation. Nature 564(7736):430–433CrossRefPubMed Längin M et al (2018) Consistent success in life-supporting porcine cardiac xenotransplantation. Nature 564(7736):430–433CrossRefPubMed
5.
Zurück zum Zitat Abicht JM et al (2015) Pre-clinical heterotopic intrathoracic heart xenotransplantation: a possibly useful clinical technique. Xenotransplantation 22(6):427–442CrossRefPubMed Abicht JM et al (2015) Pre-clinical heterotopic intrathoracic heart xenotransplantation: a possibly useful clinical technique. Xenotransplantation 22(6):427–442CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat Cooper DKC et al (2023) The respective relevance of sensitization to alloantigens and xenoantigens in pig organ xenotransplantation. Hum Immunol 84(1):18–26CrossRefPubMed Cooper DKC et al (2023) The respective relevance of sensitization to alloantigens and xenoantigens in pig organ xenotransplantation. Hum Immunol 84(1):18–26CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat McGregor CGA, Byrne GW (2017) Porcine to human heart transplantation: is clinical application now appropriate? J Immunol Res 2017:2534653CrossRefPubMedPubMedCentral McGregor CGA, Byrne GW (2017) Porcine to human heart transplantation: is clinical application now appropriate? J Immunol Res 2017:2534653CrossRefPubMedPubMedCentral
8.
Zurück zum Zitat Mohiuddin MM et al (2016) Chimeric 2C10R4 anti-CD40 antibody therapy is critical for long-term survival of GTKO.hCD46.hTBM pig-to-primate cardiac xenograft. Nat Commun 7:11138CrossRefPubMedPubMedCentral Mohiuddin MM et al (2016) Chimeric 2C10R4 anti-CD40 antibody therapy is critical for long-term survival of GTKO.hCD46.hTBM pig-to-primate cardiac xenograft. Nat Commun 7:11138CrossRefPubMedPubMedCentral
9.
Zurück zum Zitat Pinelli DF, Ford ML (2015) Novel insights into anti-CD40/CD154 immunotherapy in transplant tolerance. Immunotherapy 7(4):399–410CrossRefPubMed Pinelli DF, Ford ML (2015) Novel insights into anti-CD40/CD154 immunotherapy in transplant tolerance. Immunotherapy 7(4):399–410CrossRefPubMed
10.
Zurück zum Zitat Karnell JL et al (2019) Targeting the CD40-CD40L pathway in autoimmune diseases: Humoral immunity and beyond. Adv Drug Deliv Rev 141:92–103CrossRefPubMed Karnell JL et al (2019) Targeting the CD40-CD40L pathway in autoimmune diseases: Humoral immunity and beyond. Adv Drug Deliv Rev 141:92–103CrossRefPubMed
13.
14.
Zurück zum Zitat Halecker S et al (2022) How, where and when to screen for porcine cytomegalovirus (PCMV) in donor pigs for xenotransplantation. Sci Rep 12(1):21545CrossRefPubMedPubMedCentral Halecker S et al (2022) How, where and when to screen for porcine cytomegalovirus (PCMV) in donor pigs for xenotransplantation. Sci Rep 12(1):21545CrossRefPubMedPubMedCentral
16.
Zurück zum Zitat Kögel J, Marckmann G (2020) Xenotransplantation–eine gesellschaftliche Herausforderung: Die Münchner Bürgerkonferenz: Hintergründe–Verfahren–Ergebnisse–Reflexionen. Brill mentis Kögel J, Marckmann G (2020) Xenotransplantation–eine gesellschaftliche Herausforderung: Die Münchner Bürgerkonferenz: Hintergründe–Verfahren–Ergebnisse–Reflexionen. Brill mentis
17.
Zurück zum Zitat Committee for medicinal products for human use (CHMP) – Guideline on xenogenic cell-based medicinal products; EMEA/CHMP/CPWP/83508/2009, 27th of February 2009 Committee for medicinal products for human use (CHMP) – Guideline on xenogenic cell-based medicinal products; EMEA/CHMP/CPWP/83508/2009, 27th of February 2009
Metadaten
Titel
Kardiale Xenotransplantation in Deutschland
Vom Konsens zur Klinik
verfasst von
Dr. Christine-Elena Kamla
Matthias Längin
Bruno Reichart
Eckhard Wolf
Joachim Denner
Jan-Michael Abicht
Georg Marckmann
Paolo Brenner
Stefan Blesse
Sebastian Michel
Christian Hagl
Publikationsdatum
02.10.2023
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Herzinsuffizienz
Erschienen in
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie / Ausgabe 2/2024
Print ISSN: 0930-9225
Elektronische ISSN: 1435-1277
DOI
https://doi.org/10.1007/s00398-023-00608-z

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2024

Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie 2/2024 Zur Ausgabe

Editorial

Kein Nachruf!

Passend zum Thema

ANZEIGE

SGLT-2-Inhibitoren für alle Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz empfohlen

Das ESC-Leitlinien-Update 2023 bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Herzinsuffizienz (HF), denn nun werden SGLT-2i sowohl für HFrEF, als auch für HFmrEF und HFpEF empfohlen. Somit können jetzt alle Patient:innen mit HF von SGLT-2i als zentralem Bestandteil der Therapie profitieren.

ANZEIGE

Dapagliflozin als neue Therapieoption zur Behandlung einer Herzinsuffizienz unabhängig von der Ejektionsfraktion

Dapagliflozin ist nun zur Behandlung aller Patient:innen mit chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz zugelassen und bietet somit auch neue Hoffnung für die Therapie von jenen mit HFpEF. In der DELIVER-Studie zeigte der SGLT-2-Inhibitor eine signifikante Reduktion von Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen und CV-Todesfällen.

ANZEIGE

ACS-Erstlinientherapie: Konsensbeschluss rät zur DAPT mit Ticagrelor

Ein Konsortium führender Fachgesellschaften erarbeitete jüngst auf Basis umfangreicher Metaanalysen einen Konsens für die Therapie koronarer Herzkrankheiten. Was dabei auffiel: Die duale Plättchenhemmung (DAPT) mit Ticagrelor ist die bevorzugte Therapieoption für das akute Koronarsyndrom (ACS).