Erschienen in:
01.12.2013 | Editorial
Freud und Leid mit den Leitlinien 2013
verfasst von:
Prof. Dr. B. Maisch, R. Dörr
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 8/2013
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Auszug
Der beste Titel für ein Editorial über Leitlinien im Jahr 2013 wäre die Alliteration gewesen „Vom Leid mit den Leitlinien“. Aber diese Überschrift wäre ein Plagiat geworden, würde man die Quelle nicht zitieren [
1]. Wie bereits in den Jahren zuvor [
15,
16,
17] widmet sich das letzte Heft des Jahres von
Herz/Cardiovascular Diseases dem Update ausgewählter Leitlinien. Die Autoren der Beiträge sollten sich auch im Jahr 2013 an den stets aktuellen Fragen orientieren: Was ist neu? Was hat sich bewährt in diversen kardiologischen Disziplinen? Denn Leitlinien sind bekanntermaßen Konsensusdokumente, die Empfehlungen für Ärzte und Patienten zu Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen enthalten. Natürlich sollten sie wissenschaftlich gegründet sein auf Studienergebnisse, Meta- und Cochrane-Analysen, am besten auf viele randomisierte, kontrollierte oder doppelblinde Studien (RCT), oder den Konsens maßgeblicher Experten mit absehbaren Auswirkungen auf Verordnungsverhalten und deren Vergütung [
14]. Sie sind heute für viele Lehrbuchersatz und Handlungsanweisung für den Alltag, können aber auch zur „Fessel“ entarten, wenn sie ärztliche Behandlungsfreiheit strangulieren [
16]. …